Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich bereits in der letzten Wochen relativ stabil präsentiert und starten auch heute ohne große Veränderung in die neue Handelswoche. Kein Wunder, dass es auch bei den Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach nur zu geringen Schwankungen kommen wird.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 112,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 107 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0560 US-Dollar gehandelt.
Die letzte Handelswoche brachte eine weitere Stabilisierung der Rohölpreise – trotz der Schwierigkeiten am Gasmarkt. Nach wie vor sind die Marktteilnehmer hin- und hergerissen zwischen der knappen Versorgungslage einerseits und der Sorge vor einer globalen Rezession auf der anderen Seite.
Diese beiden Themen dürften auch beim derzeitigen Treffen der G7-Staaten im bayerischen Elmau eine große Rolle spielen. Hier soll auch eine Obergrenze für russisches Öl weiter diskutiert werden, die von der US-Regierung in der letzten Woche ins Spiel gebracht wurde. Ob dieses Vorhaben aber realistisch ist und den gewünschten Effekt bringen würde, darf angezweifelt werden, zumindest solange Russland sein Öl unter anderem nach China und Indien verkaufen kann.
Ansonsten gibt es derzeit nur wenig neue Markt beeinflussende Meldungen. Der weiter leicht zurückgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex wirkte sich am Freitag kaum negativ auf das Handelsgeschehen aus. Im Gegenteil, am Aktienmarkt sind die Kurse vor allem ab späten Nachmittag deutlich angestiegen. Auch das US-Verbrauervertrauen der Uni Michigan konnte die Prognose von 50,2 mit 50 Punkten nicht ganz erreichen. Derzeit sind die Börsianer aber wohl schon froh, wenn die Kennzahlen nur leicht unter den Erwartungen liegen.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche deutlich um 10 auf nun 594 Einheiten angestiegen. Hier hat sich der positive Trend also weiter verfestigt.
Auch am Devisenmarkt setzte sich das ruhige Geschäft der letzten Tage am Freitag fort. Der Euro konnte im Vergleich zum US-Dollar leicht zulegen, bleibt in der langfristigen Betrachtung aber natürlich auf einem sehr niedrigen Niveau. Heute Nachmittag könnte wieder etwas Schwung in den Handel kommen, wenn wichtige Konjunkturdaten aus den USA vermeldet werden.
Sehr stabile Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise folgerichtig mit wenig Veränderung in die neue Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein Miniplus von maximal einem halben Cent pro Liter erwarten. Das Interesse am Heizölkauf ist nach wie vor sehr hoch, das Bestellaufkommen im Vergleich dazu aber recht gering. Daher ist anzuraten, mit der Bestellung nicht zu lange zu warten, denn spätestens Anfang Herbst ist mit einer sehr starken Nachfrage zu rechnen, die nicht nur zu langen Lieferzeiten, sondern auch zu weiter steigenden Preisen führen könnte.