Ölpreise auf hohem Niveau wenig verändert – Heizölpreise geben leicht nach!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zum Start in die neue Handelswoche ein neues Langzeithoch markiert, dann im Laufe des Tages aber wieder etwas nachgegeben. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 92,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 91,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1420 US-Dollar gehandelt.

Die Aussicht, dass es eventuell schon bald zu einer Einigung im Atomstreit mit dem Iran und in Folge zu einer Aufhebung der Sanktionen kommen könnte, hat den Ölmarkt gestern etwas entlastet. Sollte alles nach Plan laufen, könnte in den nächsten Monaten eine zusätzliche Menge von schätzungsweise 1,3 Millionen Barrel täglich zur Verfügung stehen, die wohl auch dringend gebraucht wird, da die OPEC+ Gruppe derzeit anscheinend nicht in der Lage ist, die selbst gesteckten Förderziele zu erreichen. 
Derweil bleibt die für Anfang des Jahres prognostizierte Nachfragedelle aus und die globalen Ölbestände gehen immer weiter zurück. Die Omikron-Welle führt wohl zu keinen größeren Beeinträchtigungen in der Wirtschaft und im Verkehr.
Somit dürfte die Versorgungslage auch in den nächsten Tagen und Wochen eher knapp bleiben, zumal es auch immer wieder Ausfälle auf der Angebotsseite gibt. Gestern kam die Meldung, dass die Ölproduktion in Libyen aufgrund ausbleibender Wartungsarbeiten wieder gedrosselt werden muss. Es fehlen derzeit schätzungsweise 0,2 bis 0,3 Millionen Barrel täglich.
Auch die Kältewelle in Texas beeinträchtigt die dortige Ölförderung. Hier geht es vorübergehend um einen Ausfall von rund 1,2 Millionen Fass pro Tag
Hinzu kommt die Unsicherheit bezüglich des Ukraine-Konfliktes, sodass die Aussichten auf eine generelle Trendwende am Ölmarkt derzeit als sehr gering einzuschätzen sind.
In dieser Wochen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Monatsberichte von EIA, OPEC und IEA und natürlich auf die US-Ölbestandsdaten, die durch das American Petroleum Institute (API) heute Abend nach US-Börsenschluss vermeldet werden. Morgen folgen dann die umfang- und einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE).

Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zum US-Dollar nach den schönen Gewinnen der Vortage leichte Verluste hinnehmen. Dies, obwohl der niederländische Notenbankchef Klaas Knot sich bereits im vierten Quartal einen ersten Zinsschritt der Europäischen Zentralbank vorstellen könnte.

Die Heizölpreise hierzulande bewegen sich weiter auf einem Langzeithoch, die gestrigen Aufschläge fielen dabei aber nicht ganz so deutlich aus, wie am Morgen erwartet. Heute werden die Notierungen aller Voraussicht nach mit einem Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter in den Handel starten. Die Nachfrage hat zum Wochenstart deutlich angezogen, die Bestellmengen sind dabei aber verständlicherweise eher gering. Viele Verbraucher ordern derzeit nur eine Teilmenge und hoffen auf einen Preisrückgang in den Sommermonaten.