Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zeitweise deutlich an Wert verloren, konnten sich bis Handelsschluss aber stabilisieren und starten heute nur wenig verändert in den asiatisch geprägten Handel. In Folge dürfte es heute auch bei den Heizöl-Notierungen nur zu geringen Veränderungen kommen, die aber erfreulicherweise eher weiter nach unten gerichtet sein sollten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 90,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 89,40 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar wenig verändert und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1420 US-Dollar gehandelt.
Nachdem eine baldige Einigung im Atomstreit mit dem Iran in Sichtweite ist und sich in Folge das globale Ölangebot mittelfristig wieder verbessern könnte, haben die Rohölpreise gestern weiter nachgegeben, ohne dass es aber zu größerem Verkaufsdruck gekommen ist.
Dies verhindert nach wie vor die angespannte Lage im Ukraine-Konflikt, auch wenn es nach dem Besuch des französischen Ministerpräsidenten Macron bei seinem russischen Amtskollegen Putin neue Hoffnung gibt, dass es zumindest in nächster Zeit zu keiner gewaltsamen Eskalation kommen wird. Preisdrückend wirken auch wieder neue Spannungen im wirtschaftlichen Verhältnis zwischen den USA und China.
Gestern warteten die Markteilnehmer auf den Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA) der sich schlussendlich kaum auf die Preisfindung auswirkte. Erwartungsgemäß wurden hier die Preisprognosen nach oben gesetzt. Für die ersten beiden Monate des Jahres rechnen die Experten mit einem Rückgang der globalen Ölbestände, erst ab März sollte das Angebot die Nachfrage dann wieder leicht übertreffen.
Nach US-Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) ihre wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Abbau über alle Produktbereiche ermittelt, die Analysten hatten im Vorfeld eher mit einer stabilen Entwicklung gerechnet. Bislang gab es auch hier keine spürbare Reaktion der Marktteilnehmer, die heute auf die Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE) warten. Dies werden heute Nachmittag gegen 16.30 Uhr erwartet.
Am Devisenmarkt ist in den letzten Tagen wieder etwas Ruhe eingekehrt, nachdem der Euro im Vergleich zum US-Dollar in der vergangenen Woche von der Erwartung steigender Zinsen profitieren konnte. Anderes als in den Monaten zuvor, hatte die EZB Hinweise gegeben, die auf eine Wende in der Geldpolitik schließen lassen. Auslöser waren erneut höher als erwartete Inflationszahlen.
Die Heizölpreise hierzulande haben gestern stärker als erwartet nachgegeben und den größten Teil des Rückgangs der Rohölpreise somit bereits nachvollzogen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen für heute nur noch ein kleines Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Auch wenn sich die Nachrichtenlage etwas verbessert hat, ist eine Trendwende noch nicht in Sicht. Wer jetzt Heizöl nachtanken muss, sollte nur eine Teilmenge bestellen.