Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starten mit Aufschlägen in die neue Handelswoche, die Gasölpreise haben bereits am Freitag deutlich angezogen. In Folge werden aller Voraussicht nach auch die Heizöl-Notierungen hierzulande erstmals seit rund zwei Wochen wieder mit einem etwas stärkeren Plus in den heutigen Tag gehen.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 105,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 100 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1050 US-Dollar gehandelt.
Waren in den letzten Tagen bezüglich des Krieges in der Ukraine eher leicht optimistische Nachrichten zu vernehmen, bringen die Gräueltaten von Butscha wieder neue Brisanz in den Umgang der westlichen Welt mit dem Kreml. Es wurden bereits weitere Sanktionen angekündigt und auch ein Importstopp von russischem Öl und Gas wird wohl wieder verstärkt diskutiert werden.
Dies stützt die Rohölpreise zum Wochenstart, nachdem die Notierungen zuletzt wegen der Freigabe weiterer strategischer Ölreserven durch die USA und den Mega-Lockdowns in China zuletzt unter Druck geraten waren.
Ab heute warten die Marktteilnehmer auf die Details der am Freitag auch von der Internationalen Energieagentur (IEA) angekündigten Maßnahme, ebenfalls Ölreserven auf den Markt zu geben. Nicht wenige Analysten und Marktexperten bezweifeln aber die Nachhaltigkeit und sehen hier auch logistische Herausforderungen.
Gute Nachrichten kommen aus dem Nahen Osten, wo es im Jemen einen zweimonatigen Waffenstillstand geben soll. Damit verbindet sich auch die Hoffnung, dass neue Angriffe von Houthi-Rebellen auf Ziele in Saudi-Arabien vorerst ausbleiben sollten.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist im Vergleich zur Vorwoche um zwei auf nun 533 Anlagen angestiegen. Im Vergleich zum „Vor-Corona-Niveau“ fehlen hier aber immer noch rund 150 Anlagen.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar in diesen Tagen unter Druck. Die Krieg in der Ukraine schlägt sich immer mehr auf die Stimmung in der Wirtschaft nieder, was sich in einem schlechter als erwarteten Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe ausdrückt. Per März lag dieser eu-weit nur bei 56,5 Punkten, die Analysten hatten mit 57 Zählern gerechnet. Die Verbraucherpreise stiegen um 7,5 Prozent, die Prognose lag bei 6,6 Prozent.
Leider keine guten Vorgaben zum Start in die neue Handelswoche für den deutschen Inlandsmarkt, sodass in Folge die Heizölpreise heute aller Voraussicht nach deutlich anziehen werden. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 5 bis 6 Cent pro Liter erwarten. Erst Preistendenzen deuten aber darauf hin, dass die Aufschläge wesentlich geringer, im Schnitt eher bei maximal zwei bis drei Cent liegen werden. Somit sollte die Schere zwischen den Rohöl- und Heizölpreisen ein weiteres Stück geschlossen werden können. Das Interesse am Heizölkauf ist unterdessen weiter recht hoch und die Nachfrage sehr rege!