Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag weiter deutlich zugelegt und starten auch heute Morgen im asiatisch geprägten Handel auf sehr hohem Niveau. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren kräftigen Aufschlägen starten und dabei aller Voraussicht nach ein neues Allzeithoch erreichen.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 93,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde knapp 92 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1430 US-Dollar gehandelt.
Eine weiter permanent steigende Nachfrage trifft in diesen Tagen und Wochen auf ein begrenztes Angebot, was zu permanent fallenden Lagerbeständen führt. Dies in einer politisch äußerst brisanten Lage!
Kein Wunder, dass die Rohölpreise seit geraumer Zeit nur eine Richtung kennen und es ist leider auch nicht zu erwarten, dass sich der Trend bald umkehren wird.
Vor allem der Ukraine-Konflikt bereitet den Börsianern Sorgen und fordert eine gewisse Risikoprämie ein. Nicht einfacher wird die Situation durch den Schulterschluss Russlands mit China. Hier hat es zuletzt nicht nur eine politische Annäherung gegeben, auch wirtschaftlich will man künftig stärker zusammenarbeiten. Es wurde ein langfristiger Vertrag über Gaslieferungen mit einem Volumen von einer Milliarde Kubikmeter pro Jahr, was angesichts des globalen jährlichen Bedarfs von rund 3.900 Mrd. Kubikmeter aber auch nicht überbewertet werden sollte. Aber es geht hier sicherlich auch um Signale, welche der Energiemarkt derzeit eigentlich gar nicht gebrauchen kann, denn bekanntlich steht die Gasversorgung in Europa derzeit auf recht wackeligen Beinen und Russland spielt hier natürlich eine gewaltige Rolle.
Eine weitere preistreibende Meldung kommt heute morgen aus Saudi-Arabien. Der saudische Ölkonzern Aramco hat für März-Lieferungen in alle Regionen eine Preiserhöhung angekündigt.
Weiterhin nur sehr zögerlich geht es mit der Zahl der aktiven US-Bohranlagen voran. In der vergangenen Woche sind laut Baker Hughes wieder nur 2 auf nun 497 Einheiten hinzugekommen.
Neue Hoffnung gibt es hingegen im Bezug auf die Atomverhandlungen mit dem Iran. Die USA haben etwas überraschend erste Strafmaßnahmen aufgehoben, sodass auch nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Iran die Ölförderung bald deutlich aufstocken darf. Diese Mengen würden derzeit auch dringend benötigt werden.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag zunächst weiter zulegen und es schien sogar die 1,15-Dollar-Marke in Reichweite zu kommen. Dann gab es am Nachmittag allerdings überraschend gut ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus den USA, die wiederum den Dollar nach oben trieben, da diese der US-Notenbank ein weiteres Argument für schnelle Zinsanhebung lieferten. Die Zahl der neu geschaffenen Jobs außerhalb der Landwirtschaft ist per Januar um 467.000 angestiegen. Erwartet wurden lediglich 150.000 neue Stellen.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute leider mit weiteren Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem Cent pro Liter erwarten. Somit haben die Notierungen in Deutschland das bisherige Allzeithoch von Oktober 2012 knapp überschritten. Auch in den nächsten Tagen ist leider nicht von einer Trendwende auszugehen. Wer Bedarf hat, sollte nur eine Teilmenge bestellen und im Laufe des Jahres nochmals nachtanken.