Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach den Verlusten vom Montag auch gestern wieder nachgegeben. In Folge waren erfreulicherweise auch auch bei den Heizöl-Notierungen hierzulande wieder teilweise kräftige Abschläge zu beobachten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 93,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 88,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar stabilisieren und wird heute Morgen zu Kursen um 97,15 Dollar-Cent gehandelt.
Zum Wochenstart hat sich unter den Börsianern wieder verstärkt die Sorge vor einer globalen Rezession und damit einhergehend einem deutlichen Rückgang der weltweiten Ölnachfrage breit gemacht.
Verstärkt wurden diese durch neue Corona-Beschränkungen in der chinesischen Metropole Shanghai und einer weiteren Rücknahme der globalen Wachstumsprognose durch den Internationalen Währungsfonds (IWF). Dieser geht für nächstes Jahr nur noch von einer Steigerung von 2,7 Prozent aus, nachdem bereits im Juli von 3,8 auf 2,9 Prozent korrigiert worden war.
Auch aus Frankreich kamen erste positive Signale die darauf hoffen lassen, dass die Streiks an den Raffinerien bald beendet werden könnten.
Stärkster preistreibender Faktor bleibt die Energiekrise in Europa. Der geplante Preisdeckel auf russisches Öl könnte die Notierungen wieder anziehen lassen.
Heute warten die Marktteilnehmer auf die neuen Monatsberichte der OPEC und der Energy Information Administration (EIA), sowie die mit einem Tag Verspätung kommenden US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API).
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro nach den starken Verlusten der Vortag gestern weiter stabilisieren, bleibt im Vergleich zum US-Dollar aber auf einem recht niedrigen Niveau. Daran wird sich wohl in nächster Zeit auch wenig ändern, denn selbst wenn die EZB Ende Oktober einen weiteren großen Zinsschritt von 0,75 Prozent vollziehen sollte, kann die Zinsdifferenz zum Dollar damit wohl kaum verkleinert werden, da auch die US-Notenbank weiter erhöhen dürfte. Zudem leidet die Wirtschaft in Europa nach wie vor wesentlich stärker unter dem Krieg in der Ukraine, als die US-Wirtschaft, die von diesem zumindest teilweise sogar profitiert.
Die Heizölpreise in Deutschland haben gestern endlich wieder einmal etwas kräftiger nachgegeben, was im Wesentlichen mit dem deutlichen Rückgang der Nachfrage zu begründen ist. Wie an dieser Stelle bereits seit Wochen und Monaten berichtet, war das Bestellaufkommen ab Juli extrem gestiegen, was wiederum zu einer knappen Versorgungslage und stark steigenden Notierungen, aber auch Lieferzeiten geführt hat. Nun kann sich der Markt wieder etwas entspannen, sodass erfreulicherweise auch heute wieder mit Abschlägen gerechnet werden kann. Positiv entwickelten sich zuletzt auch die Frachten der Binnenschifffahrt.