Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitagabend noch etwas zulegen können und starten auch heute Morgen mit fester Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls mit Aufschlägen in die neue Handelswoche gehen.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 46,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 43,20 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar abermals hinzugewinnen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,19 US-Dollar gehandelt.
Nachdem Hurrikan „Laura“ nicht die zerstörerische Wirkung entfacht hat, wie dies noch zu Wochenmitte zu befürchten war, gaben die Rohölpreise am Freitag im frühen Handel zunächst weiter leicht nach. Auf die Notierungen drückten auch die schwach gestarteten europäischen Aktienmärkte, sowie die weiterhin sehr hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen. Vor allem in Indien, dem drittgrößten Ölverbraucher der Welt, breitet sich die Pandemie weiterhin rasant aus und auch in den USA steigen die gemeldeten Zahlen in einigen Bundesstaaten wieder deutlich an.
Im Laufe des Tages gab es aber durchaus gute Konjunkturdaten, sodass sich die Futures stabilisieren und wieder leicht nach oben entwickeln konnten.
Die EU Geschäfts- und Verbraucherstimmung stieg per August auf 87,7 nach 82,4 Punkten im Vormonat. Die Analysten hatten lediglich mit 85 Zählern gerechnet. Auch das US-Verbrauchervertrauen, ermittelt von der Universität Michigan, konnte mit 74,1 Punkten positiv überraschen, während der Chicagoer Einkaufsmanagerindex mit 51,2 die Prognose von 52 Punkten nicht ganz erreichen konnte.
Gemischte Zahlen kommen heute Morgen aus China, wo der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe leicht unterhalb, der aus dem Dienstleistungssektor dafür deutlich oberhalb der Analystenschätzung lag.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangen Woche nach Zahlen vom Öldienstleister Baker Hughes um drei, auf nun 180 Einheiten zurückgegangen. Insgesamt ist hier weiter eine Stabilisierung auf einem allerdings sehr niedrigen Niveau zu beobachten.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag weitere Gewinne erzielen, nachdem die US-Notenbank künftig nicht mehr an einem punktgenauen Inflationsziel festhalten will, sondern stattdessen ein Durchschnittsziel verfolgen will. Damit hat die Fed künftig mehr Möglichkeiten, was sicherlich auch eine weitere Lockerung der Geldpolitik betrifft.
Trotz der leichten Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Dies ändert allerdings nichts daran, dass sich die Notierungen weiterhin auf dem niedrigsten Niveau der letzten vier Jahr befinden und eine äußerst attraktive Möglichkeiten zur rechtzeitigen Bevorratung bieten. Entsprechend hat sich die Nachfrage in den letzten Tagen deutlich belebt. Angesichts der Tatsache, dass die Preise ab Januar aufgrund von CO2-Abgabe und Mehrwertsteuer um rund 10 Cent pro Liter ansteigen werden, ist dringend anzuraten rechtzeitig zu bestellen, denn die Liefertermine im alten Jahr werden in den nächsten Wochen schnell knapp werden!