Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag im Großen und Ganzen weiter seitwärts entwickelt und geraten heute Morgen im asiatisch geprägten Handel leicht unter Druck. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit geringen Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 41,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 39,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1630 US-Dollar gehandelt.
Wo geht es in den nächsten Wochen hin mit den Rohöl- bzw. Ölpreisen? Diese Frage ist äußerst schwer zu beantworten, denn die Unsicherheiten angesichts der weiter voranschreitenden Covid-19-Pandemie sind nach wie vor sehr hoch.
Zwar wurde das globale Ölangebot durch die OPEC+ Gruppe zuletzt gut angepasst, sodass der Markt in den vergangenen Wochen und Monaten wieder einigermaßen ins Gleichgewicht kommen konnte, doch neue zu erwartende Corona-Einschränkungen sorgen dafür, dass die Aufwärtspotenzial wohl auch in nächster Zeit eher gering bleiben sollte.
Auf der anderen Seite gibt es durchaus auch immer wieder preistreibende Meldung. So haben iranische Revolutionsgarden an der Meerenge von Horus einen neuen Marinestützpunkt errichtet, was nicht unbedingt zur Entspannung in der Region beitragen dürfte. Auch die Ölexporte des Iran sind trotz der restriktiven Sanktionen der USA laut Tanker-Trackingdaten gestiegen, was Washington sicherlich ein Dorn im Auge ist.
Außerdem erwartet OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo, dass die Ölbestände der OECD-Länder im vierten Quartal fallen werden und bei Goldman Sachs geht man davon aus, dass das Zenit beim Treibstoffbedarf im Flugverkehr noch nicht erreicht wurde.
Weitere treibende Impulse liefern ein drohender Streik norwegischer Ölarbeiter und der wieder neu entflammte Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Hier geht es nicht „nur“ um die von beiden Seiten beanspruchte Region Nagornyj Karabach, sondern auch um Ölpipelines, die durch diese Region führen.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche um 4 auf nun 183 Einheiten angestiegen. Eine Meldung, die sich aber wohl kaum auf die Ölpreise auswirken dürfte.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter tendenziell unter Druck, konnte die 1,16-Dollar-Marke bislang aber noch gut verteidigen. Unsere Gemeinschaftswährung steht im Wechselkursverhältnis mit der US-Währung derzeit auf dem tiefsten Stand seit mehr als zwei Monaten, Anfang September war noch die 1,20-Dollar-Marke eine mögliche Zielmarke.
Trotz der weiteren leichten Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande eher mit Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht in Schnitt ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Insgesamt setzt sich also auch hier der seit Wochen existent Seitwärtstrend fort. Das Preisniveau insgesamt ist weiterhin attraktiv wie seit Jahren nicht und es kann uneingeschränkt zum Kauf geraten werden. Vor allem im Hinblick auf die Verteuerung zum Jahreswechsel. Bei allen Lieferungen, die nach dem 31.12. erfolgen, muss mit CO2-Abgabe und höhere Mehrwertsteuer aufgerechnet werden. Es ist daher unbedingt erforderlich, rechtzeitig zu bestellen.