Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern keine neue Richtung gefunden und sind weitgehend unverändert aus dem Handel gegangen. Aufgrund von Währungsverlusten starten die Heizöl-Notierungen hierzulande aber leider wieder mit leichten Aufschlägen in den heutigen Tag.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 74,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 73,70 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1840 US-Dollar gehandelt.
Obwohl das American Petroleum Institute (API) am Vorabend einen weiteren Abbau der US-Ölbestände gemeldet hatte, gaben die Rohölpreise gestern zum Start in den europäisch geprägten Handel zunächst nach. Diese erhöhte Volatilität war natürlich hauptsächlich der OPEC+ Versammlung geschuldet, denn im Vorfeld gibt es natürlich immer wieder Gerüchte und Trends, die sich entsprechend auf das Marktgeschehen auswirken.
Mittlerweile wird von den Marktteilnehmern auch nicht mehr ausgeschlossen, dass es vorerst gar keine Erhöhung der Fördermengen geben wird, nachdem das JTC (Joint Technical Committee) gestern vor einer erneuten Überversorgung des Marktes im nächsten Jahr gewarnt hat. Entsprechend erholten sich die Futures in den Mittagsstunden sehr schnell.
Preistreibend wirkte auf jeden Fall auch die Meldung, wonach die Gespräche zum Wiedereintritt in das Atomabkommen von 2015 abgebrochen und auf unbestimmte Zeit verschoben worden sind. Somit haben sich natürlich auch die Aussichten, dass der Iran bald wieder mehr Öl exportieren darf, wesentlich verschlechtert.
Die mit Spannung erwarteten Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) fielen eher neutral aus. Zwar wurde der vom API vermeldete Rückgang der Vorräte in etwa bestätigt, doch bei Rohöl fiel das Minus nicht ganz so deutlich aus. Die Gesamtnachfrage ist im Vergleich zur Vorwoche um 0,2 Millionen Barrel pro Tag angestiegen, die Ölproduktion lag unverändert bei 11,1 Millionen Barrel pro Tag.
Heute warten die Händler natürlich auf das Ergebnis der OPEC+ Versammlung, das aber aller Voraussicht nach erst am Abend feststehen und verkündet werden wird.
Am Devisenmarkt hat der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar weiter an Wert verloren und ist auf den tiefsten Stand seit fast drei Monaten zurückgefallen. Der „Greenback“ profitiert in diesen Tagen weiter von sehr guten Konjunkturdaten. Gestern gab es wieder gute Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, wo die Zahl der neu geschaffenen Jobs per Juni um 692.000 gestiegen ist.
Aufgrund der deutlichen Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande heute in der Eröffnung wohl leider weiter anziehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu einem weiteren halben Cent pro Liter erwarten. Somit ist der Rückgang von Anfang der Woche fast schon wieder egalisiert. Sollte es heute keine große Überraschung seitens der OPEC+ Gruppe geben ist davon auszugehen, dass sich der Aufwärtstrend auch in nächster Zeit weiter fortsetzen wird.