Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zum Schluss der letzten Woche am Freitag nochmals kräftig angezogen und stehen derzeit auf dem höchsten Stand seit rund sechs Wochen. In Folge geht es heute zum Start in die neue Handelswoche leider auch mit den Heizöl-Notierungen weiter nach oben.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 73,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 70,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1785 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt haben die „Bullen“ das Zepter weiter fest in der Hand. Die Rohölpreise haben seit dem 20. August um rund 13 Prozent zugelegt und alles deutet darauf hin, dass die Notierungen auch im Herbst und im Winter auf einem relativ hohen Niveau bleiben werden.
Bis dahin hat sich nämlich die OPEC+ Gruppe mehr oder weniger festgelegt, welche Produktionsmengen von den einzelnen Ländern gefahren werden und nach heutigem Stand der Dinge bleibt es wohl in nächster Zeit eher bei einem Angebotsdefizit und somit einem weiteren Rückgang der globalen Ölbestände.
Hinzu kommen dann zu allem Überfluss noch Sonderereignisse wie Hurrikan „Ida“, der für erhebliche Ausfälle der Ölproduktion im Golf von Mexiko gesorgt hat. Rund zwei Wochen nach der Katastrophe fehlt dem Markt immer noch rund die Hälfte der sonst üblichen knapp 1,8 Millionen Barrel pro Tag und der nächste Tropensturm „Nicolas“ nimmt Kurs auf die Küstenregion des Bundesstaates Texas, wo sich ebenfalls ein Großteil der Anlagen im Golf vom Mexiko befinden.
Da wirkt sich die Meldung, dass die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche um 7 auf nun 401 Einheiten gestiegen ist, wie ein Stein auf den heißen Tropfen.
Ansonsten gab es am Freitag keine gravierenden neuen Meldungen. Erwähnenswert ist aber sicherlich, dass die Mehrzahl der Analysen den Verkauf strategischer Ölreserven in China mittlerweile bullish, also preistreibend bewertet. Sie sehen hier nur eine Verschiebung der Nachfrage in das vierte Quartal.
Am Devisenmarkt tat sich am Freitag nicht viel und der Euro pendelte im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar den ganzen Tag über mehr oder weniger um sein Ausgangsniveau. Heute morgen geht es mit unserer Gemeinschaftswährung aber deutlich nach unten, obwohl ja die EZB ihre Geldpolitik bald leicht straffen will.
Alles andere als gute Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise zum Wochenstart leider weiter anziehen und wohl im Laufe des Tages ein neues Langzeithoch erreichen werden. Dies lassen zumindest aktuelle Berechnungen und erst Preistendenzen aus morgendlicher Sicht so erwarten. Die Notierungen dürften im Schnitt einen halben bis einen ganzen Cent pro Liter zulegen. Dies drückt sicherlich noch mehr auf die Kauflaune der Verbraucher, sodass sich Nachfrage immer mehr in den Herbst hinein verlagert. Verbrauchern mit geringem Tankvorrat sollten daher unbedingt rechtzeitig bestellen, denn die Lieferzeiten werden spätestens ab Oktober deutlich länger werden.