Ölpreise vor OPECplus-Treffen volatil – Heizölpreise geben etwas nach!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern vor Bekanntgabe neuer US-Ölbestandsdaten und der für Donnerstag anberaumten Vollversammlung der OPEC+ Gruppe recht schwankungsanfällig gezeigt. Heute Morgen starten die Futures eher schwach, sodass die Heizöl-Notierungen mit leichten Abschlägen erwartet werden.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 83,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 82,60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1580 US-Dollar gehandelt.

Am Ölmarkt steigt die Spannung im Vorfeld der morgen Donnerstag stattfindenden Vollversammlung der OPEC+ Gruppe. Zwar rechnen die meisten Marktexperten nicht mit einer außerplanmäßigen Erhöhung der Fördermengen, doch der Druck auf das Produzentenbündnis wird angesichts des knappen Ölangebotes immer größer. Gestern gab es dazu Kommentare aus dem russischen Kreml, in denen es hieß, dass eine Förderanpassung nicht selbstverständlich sei, nur weil dies andere fordern. Hier war wohl vor allem die US-Regierung gemeint, aber auch Japan will Gespräche zur Stabilisierung des Marktes.
Schenkt man den Analysten der Bank of America Glauben, sind diese auch dringend nötig, denn diese halten es für möglich, dass die Brent-Preise bis Mitte nächsten Jahres ein Niveau von 120 Dollar erreichen werden.
Der britische Ölkonzern BP hat derweil aktuell einen globalen Ölverbrauch von über 100 Millionen Barrel pro Tag errechnet. Diese Grenze war zuletzt im Jahr 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie überschritten worden.
Nach Börsenschluss gab es dann noch die mit Spannung erwarteten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API). Etwas überraschend sind hier die Rohöl-Vorräte im Vergleich zur Vorwoche um 3,6 Millionen Barrel angestiegen und auch bei Heizöl bzw. Diesel gab es ein leichtes Plus. Der erwartete Rückgang bei Benzin fiel mit minus 0,6 Millionen Fass zudem geringer aus. Entsprechend gaben die Rohölpreise nach Bekanntgabe etwas nach und auch heute Morgen bleibt das Niveau bislang gedrückt.
 
Am Devisenmarkt hat der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar leichte Verluste hinnehmen müssen. Ein leicht unter den Erwartungen ausgefallener EU-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe und die Aussicht, dass die US-Notenbank heute Abend den Startschuss für den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik geben könnte, haben etwas Druck auf unsere Gemeinschaftswährung gebracht.

Trotz der leichten Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande zumindest zum Start etwas nachgeben. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Abschläge in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Trotz einer zur Zeit eher mäßigen Nachfrage bleibt die Liefersituation angespannt und es muss weiterhin mit Wartezeiten von regional mehreren Wochen gerechnet werden. Bitte also den Tankvorrat gut im Auge behalten!