Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern nicht wesentlich verändert und starten auch heute Morgen weitgehend stabil, obwohl die gestern veröffentlichten US-Ölbestandsdaten eher preisdrückend ausgefallen sind. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht keine neue Richtung ansteuern.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 109,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 103,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar spürbar zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0565 US-Dollar gehandelt.
Wenig Neues gibt es aktuell von den internationalen Ölmärkten zu berichten. Die Rohölpreise haben sich zuletzt recht stabil gezeigt und die Marktteilnehmer warten nun auf Impulse, die eine neue Richtung weisen könnten.
In letzter Zeit dominieren aber immer stärker Rezessionsängsten, die stark auf die Stimmung der Börsianer drücken. Vor allem die in diesen Wochen stark steigenden Zinsen und die hohen Rohstoffpreise lasten auf der Konjunktur, die zusätzlich mit gestörten Lieferketten und natürlich dem Krieg in der Ukraine zu kämpfen hat.
Auf der anderen Seite bleibt das verfügbare Ölangebot knapp und die globalen Vorräte auf einem sehr niedrigem Niveau, sodass die meisten Analysten davon ausgehen, dass die Ölpreise auch in den nächsten zwei bis drei Jahren auf einem sehr hohen Niveau bleiben werden.
Auch deshalb forderte gestern der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, mehr Investitionen in saubare Energietechnologie und warnte davor, dass Russland seine Gaslieferungen weiter reduzieren und sogar ganz einstellen könnte.
Gestern Abend nach Börsenschluss wurden dann noch die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht, die durchaus preisdrückende Elemente in sich hatten. So gab es bei Rohöl einen überraschenden Aufbau von 5,6 und bei Destillaten von 1,2 Millionen Fass, dafür gingen die um diese Zeit stärker gewichteten Benzinvorräte erneut um 1,7 Millionen Barrel zurück. Heute Nachmittag werden die Zahlen des Department of Energy (DOE) veröffentlicht, die nicht nur wesentlich umfang- sondern auch einflussreicher sind.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern Gewinne verbuchen, obwohl die Stimmung an den Finanzmärkten weiterhin sehr schlecht und der Greenback in solchen Zeiten als Krisenwährung eigentlich gefragt ist. Auch hier fehlt es derzeit an neuen Impulsen.
Insgesamt also relativ stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute aller Voraussicht nach mit leichten Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich zuletzt etwas belebt, es bleibt vorerst aber noch bei einem ruhigen Sommergeschäft.