Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten waren auch gestern keinen größeren Kursschwankungen unterworfen und haben den Handel in etwa auf Ausgangsniveau beendet. In Folge von Währungsverlusten starten die Heizöl-Notierungen hierzulande heute leider aber mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den letzten Tag der Woche.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei knapp 105 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 97,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0140 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt geht eine nicht unbedingt schlechte Woche zu Ende. Hauptthema war natürlich die Sorge über einen möglichen Stopp der russischen Gaslieferungen nach den geplanten Wartungsarbeiten an der Nordstream-1-Pipeline. Diese hat sich bislang aber nicht bestätigt, denn es kommt wieder Erdgas hierzulande an, wenn auch weiterhin in deutlich verringertem Umfang.
Etwas Entspannung haben auch die etwas gestiegenen US-Ölbestände gebracht, wenngleich hier die deutliche Zunahme der Nachfrage etwas verunsichert hat.
Und auch die Corona-Lage in China drückt weiter auf die Stimmung der Börsianer und somit auch auf die Rohölpreise, die sich seit gut zwei Wochen in einem Seitwärtstrend befinden.
Trotzdem sehen die meisten Analysten nach wie vor keinen großen weiteren Spielraum nach unten, da die Versorgungslage angespannt bleibt. Zwar soll Libyen schon bald wieder mehr Öl auf den Markt bringen, die politische Situation ist hier aber sehr fragil. Ebenso wie die generelle Energieversorgung in Europa.
Außerdem ist seitens der großen Ölproduzenten ist weiterhin nicht mit einer signifikanten Steigerung der Fördermengen zu rechnen und die globalen Raffineriekapazitäten bleiben ein Flaschenhals.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar nur kurzzeitig von der nicht unbedingt zu erwartenden Entscheidung der EZB, den Basiszinssatz um 0,5 Prozent anzuheben, profitieren. Heute Morgen fällt unsere Gemeinschaftswährung schon wieder deutlich zurück. Neues Thema ist die Regierungskrise in Italien, wo Ministerpräsident Mario Draghi zurückgetreten ist.
Aufgrund dieser Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande heute leider mit steigender Tendenz in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von bis zu einem Cent pro Liter erwarten. Insgesamt hat die Woche aber rückläufig Notierungen gebracht und wenn das Niedrigwasser die Frachten nicht deutlich erhöht hätte, wären wohl auch größere Abschläge möglich gewesen. Leider soll es in nächster Zeit überwiegend trocken bleiben, sodass von dieser Seite keine Entspannung in Sicht ist. Die weiterhin sehr hohe Zahl an Preisanfragen lässt darauf schließen, dass nach wie vor ein hoher Bedarf im Markt ist, der am besten noch vor dem Beginn der Heizperiode gedeckt werden sollte.