Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag im Großen und Ganzen seitwärts bewegt und sind nur wenig verändert aus dem Handel gegangen. Heute Morgen starten die Futures aber eher mit schwacher Tendenz, sodass die Heizöl-Notierungen ebenfalls mit leichten Abschlägen in die neue Woche gehen.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 95,25 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung November kostet zur Stunde 1.123 Dollar. Der Euro gibt im Vergleich zum US-Dollar weiter nach und wird heute Morgen zu Kursen um 99,45 Dollar-Cent gehandelt.
Am Ölmarkt setzten sich in den letzten Tagen wieder eher die bullishen Faktoren durch, so dass die Rohölpreise leicht nach oben tendiert haben. Problem bleibt die angespannte Versorgungslage bei Mitteldestillaten diesseits und jenseits des Atlantiks. Die US-Ölbestandsdaten der letzten Woche bestätigten hier die Sorgen der Börsianer.
Zudem gab es insgesamt recht gute Konjunkturdaten. Am Freitag fielen diese aber eher gemischt aus, so dass es von dieser Seite nur wenig Impulse gab.
Heute Morgen wurden aus China neue enttäuschende Wirtschaftsindikationen veröffentlicht. Hier sind die Einkaufsmanagerindizies aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus dem Dienstleistungssektor per Oktober mit 49,2 bzw. 48,7 Zählern unter die 50-Punkte-Marke gefallen, was signalisiert, dass sich die Wirtschaft im Schrumpfen befindet. Neue Corona-Beschränkungen stellen hier einen zusätzlichen Belastungsfaktor dar.
Insgesamt stehen die Chancen auf einen stärkeren Preisrückgang aber eher schlecht, denn ab morgen gelten die reduzierten OPEC+ Förderquoten und auch die neue Sanktionen gegen Russland rücken immer näher.
Wie ernst die Versorgungslage bei den Destillaten ist, unterstreicht überdies der Vorstandsvorsitzende des spanischen Raffineriebetreibers Repsol, der offen davor warnt, dass in einigen europäischen Ländern Heizöl bzw. Diesel ausgehen könnte.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nicht von guten deutschen Konjunkturdaten profitieren. Hier ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quarta überraschend um 1,1 Prozent gestiegen, erwartet wurde lediglich ein Plus von 0,7 Prozent. Am Nachmittag gab es dann den neuen Verbraucherpreisindex, der mit eine Plus von 10,4 Prozent ebenfalls über der Analystenschätzung lag. Auch davon blieb unsere Gemeinschaftswährung überraschenderweise unberührt.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute aller Voraussicht nach mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Somit verabschiedet sich der Oktober im etwa auf dem gleichen Preisniveau, wie er gestartet ist und die Notierungen bleiben im Seitwärtstrend. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen nochmals abgeschwächt, sodass sich auch die Liefersituation immer mehr entspannt, auch wenn es gebietsweise immer noch Wartezeiten von mehreren Wochen gibt.