Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach den deutlichen Aufschlägen vor und nach Weihnachten gestern wieder leichte Verluste hinnehmen müssen. Bei weitgehend stabilen Wechselkursen werden die Heizöl-Notierungen hierzulande in Folge heute stabil bis leicht schwächer in den Tag starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 83,80 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Januar kostet zur Stunde 952 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0650 Dollar gehandelt.
Bei geringem Handelsinteresse wuchsen die Bäume am Ölmarkt gestern erfreulicherweise nicht in den Himmel und nachdem die Rohölpreise kurzzeitig sogar über die 85-Dollar-Marke (Brent) geklettert waren, setzten Gewinnmitnahmen ein, die sich auch heute morgen im asiatisch geprägten Handel bislang fortsetzen.
Neue Markt bewegende Meldungen waren auch gestern Mangelware.
Stärkster preistreibender Faktor bleibt in diesen Tagen die Lockerung der Corona-Beschränkungen in China. Die Marktteilnehmer rechnen in den nächsten Wochen und Monaten in Folge mit einer steigenden Ölnachfrage. Auch die gestern nun endlich vermeldete offizielle Reaktion Russlands auf den Ölpreisdeckel wirkte sich zumindest kurzzeitig stabilisierend aus. Nach einem Erlass, der auf der Homepage des Kremls veröffentlicht wurde, darf ab dem ersten Februar kein Rohöl mehr an Länder verkauft werden, die sich an der Maßnahme zur Preisobergrenze beteiligen.
Preisdrückend wirkt nach wie vor die schlechte Konjunkturentwicklung in vielen wichtigen Wirtschaftsregionen. Vor allem die hohe Inflation und die stark gestiegenen Energiepreise drücken weiterhin auf die Unternehmensgewinne und die Kauflaune der Verbraucher.
In dieser Woche wird das Hauptaugenmerk der Ölhändler auf die Entwicklung der Ölbestände in den USA gerichtet sein. Heute Abend nach Börsenschluss vermeldet das American Petroleum (API) seine neuesten Zahlen, morgen Nachmittag folgt das Department of Energy (DOE) mit zusätzlichen Informationen zur Ölproduktion und zur Inlandsnachfrage.
Auch am Devisenmarkt gab es gestern einen ruhigen Handel zwischen den Feiertagen. Geringe Umsätze brachten mehr oder wenige zufällige Kursveränderungen, neue Markt bewegende Meldungen standen hier nicht dahinter.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute nur leicht verändert in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen ein kleines Plus von einem halben Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen deuten hingegen auf leichte Abschläge hin. Das Bestellaufkommen ist gestern deutlich angestiegen, bleibt aber zwischen den Feiertagen auf einem eher unterdurchschnittlichen Niveau. Die Lieferzeiten werden dadurch zumindest nicht länger, es muss aber weiterhin mit erheblichen Wartezeiten von mehreren Wochen gerechnet werden. Bitte also unbedingt den Tankvorrat gut im Auge behalten und rechtzeitig bestellen!