Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich, nach dem kräftigen Rückgang zum Start in die neue Handelswoche, gestern stabilisieren können. Bei Gasöl gab es sogar deutliche Aufschläge, so dass die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach mit einem leichten Plus starten werden.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 79,60 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Januar kostet zur Stunde 896 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0750 Dollar gehandelt.
Zum Start in die neue Handelswoche überwog bei den Ölhändlern die Skepsis über die Entwicklung der globalen Nachfrage. Auch wenn aus China und Indien positive Signale kamen, bleibt die Konjunkturentwicklung ein großer Unsicherheitsfaktor. Vor allem die Lage in China ist aufgrund der Corona-Kapriolen derzeit nur schwer einschätzbar.
Die Barclays-Bank sieht hier einen potenziellen Nachfrageschub und rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg der chinesischen Nachfrage um 1,1 Millionen Barrel pro Tag, sieht aber im Falle einer globalen Rezession gleichzeitig auch ein erhebliches Abwärtsrisiko für den Ölmarkt.
Gestern warteten die Marktteilnehmer auf die neuen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), sowie den neuen Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA). Beide fielen eher bearish, also preisdrückend aus. Die Ölvorräte legte im Vergleich zur Vorwoche überraschend deutlich um knapp 15 Millionen Barrel zu. Die Rohölpreise reagierten bislang aber kaum auf die Zahlen, die gestern wie üblich erst nach Börsenschluss vermeldet wurden. Man darf gespannt sein, ob diese von den heute Nachmittag erwarteten DOE-Daten bestätigt werden.
Im Report der EIA wurden die Preisprognosen für dieses Jahr teilweise deutlich auf das aktuelle Niveau reduziert, obwohl man im Vergleich zum letzten Report einen etwas höheren globalen Ölverbrauch erwartet. Gleichzeitig sieht man aber auch dein höhere Ölproduktion.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum Dollar auf dem höchsten Stand seit Anfang Juni letzten Jahres, also seit gut sieben Monaten. Gestern gab es eher einen ruhigen Handel, da die Marktteilnehmer auf die morgen zru Veröffentlichung anstehenden neuen Inflationszahlen aus den USA warten. Zuletzt war der Verbraucherpreisindex ja eher wieder rückläufig, was erwarten lässt, dass die US-Notenbank das Tempo bei den Zinserhöhungen in nächster Zeit verringern wird.
Die Heizölpreise werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert bis leicht steigend in den heutigen Handelstag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Aufschläge in einer Größenordnung von einem halben Cent pro Liter erwarten. Dies ändert nur wenig daran, dass die Notierungen derzeit auf dem tiefsten Niveau seit Februar letzten Jahres stehen. Endlich gehen langsam auch die Lieferzeiten nach unten. Entwarnung kann hier aber noch nicht gegeben werden, denn in vielen Regionen sind immer noch Wartezeiten von mehreren Wochen einzuplanen.