Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern im Laufe des Nachmittags kräftig unter Druck geraten und starten heute Morgen auf deutlich erniedrigtem Niveau. Auch Währungsgewinne tragen dazu bei, dass die Heizöl-Notierungen heute mit schönen Abschlägen in den Tag starten können.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 83,40 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 873 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar kräftig zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,10 Dollar gehandelt.
Nach den preisdrückend zu wertenden US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) starteten die Rohölpreise gestern noch weitgehend stabil in den europäisch geprägten Handel. Die Händler warteten auf das Treffen der OPEC+ und die Vergleichszahlen des staatlichen Department of Energy (DOE).
Wie erwartet hat das Produzentenbündnis die Fördermengen nicht verändert und auch keine Andeutungen gemacht, dies beim nächsten Treffen zu tun. Allerdings teilte der russische Vize-Premierminister Alexander Nowak nach dem virtuellen Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) mit, dass die Ölförderung Russlands trotz der Sanktionen bisher stabil geblieben ist und das Öl wohl weiterhin gut nach China und Indien vermarktet werden kann. Dies dürfte in nächster Zeit zweifelsohne etwas mehr Sicherheit auf der Angebotsseite bringen und brachte gestern spontan leichten Druck auf die Futures.
Als dann die DOE-Zahlen veröffentlicht wurden und diese ebenfalls deutliche Bestandsaufbauten über alle Produkte zu Tage brachten, ging es mit dem Ölkomplex nochmals steil nach unten. Dies obwohl die Gesamtnachfrage wieder um 0,6 auf 20,1 Millionen Fass pro Tag zugenommen hat und die Ölproduktion bei 12,1 Millionen Barrel stabil geblieben ist. Insgesamt bleiben die US-Ölbestände aber auf Erholungskurs.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern kräftig anziehen, nachdem die US-Notenbank die Zinsen „nur“ um 0,25 Prozentpunkte angehoben hat. Da heute die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ebenfalls weiter straffen und hier allgemein eine Erhöhung um 0,5 Prozent erwartet wird, könnte dies die Zinsdifferenz zum „Greenback“ weiter verringern.
Allerbeste Vorgaben heute also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit weiteren Abschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 3 bis 4 Cent pro Liter erwarten, wobei teilweise allerdings bereits gestern die Notierungen vielerorts schon deutlich reduziert wurden und somit die Nachlässe regional etwas geringer ausfallen können. Das Preisniveau ist mittlerweile so niedrig wie seit knapp einem Jahr nicht mehr und der Monat Februar im Schnitt der letzten 20 Jahren stets der beste Bestellmonat. Kaufkurse!