Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern deutliche Verluste erlitten und starten auch heute Morgen mit Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel. In Folge geht es erfreulicherweise auch mit den Heizöl-Notieurngen hierzulande weiter bergab.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 82,40 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Mai kostet zur Stunde 733 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0960 Dollar gehandelt.
Obwohl die Nachfrage nach Öl- und Ölprodukten in Asien und dadurch auch weltweit weiter steigt und das global zur Verfügung stehende Angebot aufgrund der Förderkürzung der OPEC+ und den Russland-Sanktionen in nächster Zeit eher geringer ausfallen wird, sind die Rohölpreise in den letzten Tagen wieder unter Druck geraten.
Viele Marktteilnehmer sehen weiterhin sorgenvoll in die Zukunft, vor allem was die Konjunkturentwicklung in Europa und in den USA anbetrifft.
Darauf deutet auch die zuletzt eher schwache US-Inlandsnachfrage hin, die in der vergangenen Woche zwar leicht um 0,25 auf 19,32 Millionen Barrel pro Tag angestiegen ist, aber immer noch auf einem relativ niedrigem Niveau liegt. Insgesamt wurden die gestern vermeldeten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) aber eher leicht bullish, also preistreibend gewertet, denn die Rohöl-Vorräte fielen mit einem Minus von 4,6 Millionen Fass wesentlich stärker zurück, als bei den Vergleichsdaten des American Petroleum Institute (API) vom Vortag. Das Minus bei den Destillaten war aber deutlich weniger ausgepräft, während es bei Benzin sogar einen überraschenden Zuwachs von 1,3 Millionen Barrel gegeben hat.
Alles in Allem blieb der Einfluss der Zahlen auf das Marktgeschehen von daher gering und am Nachmittag tat sich am Ölmarkt preislich nicht mehr viel.
Über den Grund des Rückganges der Rohölpreise heute morgen kann bislang nur spekuliert werden. Wahrscheinlich liegt es an technischen Faktoren.
Wenig Bewegung gab es gestern am Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar nur kurzzeitig zur Schwäche neigte. Im Großen und Ganzen blieben die Kursausschläge aber gering. Heute warten die Händler auf neue Preisdaten aus Deutschland und Zahlen zum US-Arbeitsmarkt, die neue Hinweise auf die künftige Zinspoltitik der EZB und der US-Notenbank geben könnten.
Die Heizölpreise hierzulande bleiben erfreulicherweise im Abwärtstrend und werden somit immer attraktiver. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Abschläge in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Seit Jahresbeginn haben die Notierungen mittlerweile um weitere 25 Prozent nachgegeben und stehen derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit 14 Monaten. Die Verbraucher honorieren das und geben derzeit zahlreich Bestellungen ein.