Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern nach anfänglichen weiteren Verlusten gegen Handelsende stabilisieren können und ziehen heute Morgen im asiatischen Handel etwas an. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande stabil bis leicht fester in den Tag starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 72,95 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Juni kostet zur Stunde 664 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0680 Dollar gehandelt.
Nach schwachen Konjunkturdaten aus China starteten die Rohölpreise gestern zunächst mit weiteren Abschlägen. Zudem machten am Markt Spekulationen die Runde, dass der saudische Ölkonzern Aramco seine Preise für Juli-Lieferungen senken wird. In den Mittagsstunden konnten sich die Futures dann aber stabilisieren. Vor dem am Wochenende stattfindenden Treffen der OPEC+ den neuen US-Ölbestandsdaten wollten sich die Marktteilnehmer wohl nicht zu früh für eine Richtung entscheiden.
Die nach US-Börsenschluss vermeldeten Zahlen des American Petroleum Institute (API) fielen dann aber wieder bearish, also preisdrückend aus. Über alle Produktbereiche wurden deutliche Aufbauten gemeldet. Bislang blieb eine logische Reaktion auf die Daten aber aus.
Wohl auch deshalb, weil heute Morgen aus China der HSBC Einkaufsmangerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per Mai mit 50,9 Punkten etwas besser als erwartet veröffentlicht wurde.
Heute warten die Marktteilnehmer auf die wichtigen Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) und natürlich auf neue Hinweise zur möglichen OPEC-Entscheidung. Im Vorfeld dieser wurde gestern bekannt, dass die zum ersten Mai angekündigten Förderkürzungen bislang nur in einem deutlich geringeren Umfang umgesetzt wurden.
Am Devisenmarkt stabilisiert sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar knapp unterhalb der 1,07-Dollar-Marke. Der Inflationsdruck in der EU scheint somit etwas abzunehmen. Auch wenn heute erst der neue Verbraucherpreisindex für die komplette Eurozone veröffentlicht wird, fielen die Werte in Deutschland und in Frankreich gestern per Mai deutlich stärker zurück als erwartet. Dies könnte den erwarteten weiteren Zinsanstieg bremsen.
Insgesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute nur wenig verändert in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht nur ein leichtes Plus von knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen stehen derzeit nur minimal oberhalb der bisherigen Jahrestiefstände und bieten nach wie vor eine gute Gelegenheit zu rechtzeitigen und vor allem günstigen Bevorratung.