Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern zum Auftakt in die neue Handelswoche nur wenig verändert gezeigt. Nachdem am heimischen Heizöl-Markt der Rückgang vom Freitag nachvollzogen ist, starten die Notierungen heute in Folge ebenfalls weitgehend stabil.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,30 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung August kostet zur Stunde weiterhin 896 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0915 Dollar gehandelt.
In dieser Woche wird am Ölmarkt eher ein ruhiger Handel erwartet. Bis auf die üblichen wöchentlichen US-Ölbestandsdaten stehen keine wichtigen Markt relevanten Meldungen an. Vor allem was die Angebotsseite anbetrifft, lieferten der August bislang handfeste Ergebnisse, die für den Rest des Jahres eine knappe Versorgungslage erwarten lassen. Die OPEC+ Organsisation und Saudi-Arabien werden aller Voraussicht nach bis in den Herbst hinein auf der Förderbremse stehen und auch die russischen Ölexporte dürften auf gedrücktem Niveau bleiben.
So wird der Fokus der Marktteilnehmer in nächster Zeit eher auf die globale Konjunkturentwicklung gerichtet sein, die ja im Wesentlichen auch maßgeblich für den weltweiten Ölverbrauch ist. Hier bleibt vor allem China ein großer Unsicherheitsfaktor, denn zuletzt schwache Außenhandelszahlen, Probleme im Immobiliensektor und deflationäre Tendenzen bereiten den Händlern Sorgen, dass das Land der Mitte in nächster Zeit nicht mehr mit den seit Jahren und Jahrzehnten üblichen Wachstumraten rechnen kann.
Dies bestätigen auch die heute Morgen veröffentlichten Zahlen zur Industrieproduktion. Per Juli ist diese auf Jahressicht nur um 3,7 Prozent angestiegen, während die Analysten im Vorfeld mit einen Plus von 4,5 Prozent gerechnet hatten. Auch die Einzelhandelsumsätze enttäuschten mit einem Zuwachs von nur 2,5 Prozent, hier lag die Erwartung bei 4,8 Prozent.
Im Laufe des Tages kommen zudem neue Konjunkturdaten aus der EU, die ja auch mit einer recht schwachen Wirtschaftsentwicklung zu kämpfen hat.
Am Devisenmarkt führt dies dazu, dass der US-Dollar als sicherer Hafen eher gesucht ist und im Gegenzug der Euro am Wert verliert. So auch gestern, wobei die Kursausschläge wieder in einem recht engen Rahmen geblieben sind. In dieser Woche steht neben neuen Konjunkturdaten vor allem die Entwicklung der Verbraucherpreise in der EU auf der Agenda.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute weitgehend stabil in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Minus in einer Größenordnung von maximal einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage bleibt in diesen Tagen eher schwach, was angesichts der Urlaubs- und Ferienzeit und der hohen Temperaturen nicht ungewöhnlich ist. Erst im September ist wieder mit einem deutlich höheren Bestellaufkommen und länger werdenden Lieferzeiten zu rechnen.