Aktienkurse ziehen Ölpreise mit nach oben – Heizölpreise ziehen leicht an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern von den deutlichen Verlusten der Vortage erholen und dabei von einem starken Anstieg der Aktienkurse profitieren können. Da auch der Euro Gewinne verbuchen konnte, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aber wohl nur mit leichten Aufschlägen in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 40,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 38 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nach einigen Tagen mit Verlusten mal wieder zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1830 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die Rohölpreise in den letzten Tagen massiv unter Druck geraten waren, was die Marktteilnehmer im Wesentlichen mit der Sorge vor einer schwachen Nachfrageentwicklung und den Problemen bei der Impfstoff-Forschung begründet hatten, konnten die Futures gestern vom Start weg in den europäisch geprägten Handel Gewinne verbuchen. Diese bröckelten dann im Laufe des Tages wieder ab, bis die US-Märkte eröffneten und hier die Aktienkurse gleich nach oben schossen. Auch hier startete eine kräftige Erholung als Reaktion auf die Verluste der Vortage.

Neue Markt bewegende Meldungen waren gestern Mangelware und so dominierten hauptsächlich technische Faktoren.

Erst am Abend wurde der Monatsreport der Energy Information Administration (EIA) veröffentlicht. Dieser fiel preisdrückend aus, denn die Prognose zur globalen Ölnachfrage wurde für dieses und nächstes Jahr zurückgenommen, während man gleichzeitig einer höhere Versorgung erwartet. Die Händler reagierten aber kaum auf den Bericht, erst kurz vor Handelsschluss gab es leichte Gewinnmitnahmen.

Nach der Schlussglocke in NewYork wurden dann die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht. Diese fielen gemischt aus, den während die Rohölvorräte erstmals seit sechs Wochen wieder um 3 Millionen Barrel zulegten, fielen die Benzinbestände unerwartet deutlich um knapp 7 Millionen Fass zurück. In Summe konnten die Zahlen somit eher neutral gewertet werden.

Heute am Nachmittag rollen dann die etwas einflussreicheren und auch ausführlicheren Daten des Department of Energy (DOE) über die Ticker.


Am Devisenmarkt konnte der Euro von der wieder höheren Risikobereitschaft der Anleger profitieren und im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen. Heute trifft sich die Europäische Zentralbank um über die weitere Zins- und Geldpolitik zu beraten und zu entscheiden. Größere Kursänderungen werden dabei aber nicht erwartet.
 
Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute nur mit geringen Aufschlägen in den Tag starten, obwohl ja die Rohölpreise doch deutlichere Gewinne erzielen konnten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen stehen weiterhin auf einem äußerst attraktiven Niveau und bieten eine ganz hervorragende Gelegenheit, sich günstig für den Winter zu bevorraten. Auch wenn nur wenig Platz im Tank ist, sollte sich auch das Nachtanken einer kleineren Menge derzeit durchaus lohnen, zumal ja zum Jahreswechsel eine empfindliche Preissteigerung in Form von CO2-Abgabe und Mehrwertsteuererhöhung droht.