Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Handelsverlauf leichte Gewinne verbuchen können und auf Tageshoch geschlossen. Vor allem bei Gasöl gab es ein etwas deutlicheres Plus, sodass in Folge die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls mit Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 88,90 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung September kostet zur Stunde 929 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0790 Dollar gehandelt.
In den USA wurde gestern der Labor Day gefeiert und somit blieb der dortigen Handel verkürzt und stark eingeschränkt. Entsprechend gab es am Nachmittag auch kaum neue Markt bewegende Meldungen. Die Händler warten in dieser Woche auf die Bestätigung einer weiteren Einigung bezüglich der Fortführung der Förderkürzungen, die letzte Woche vom russischen Vizepräsidenten Alexander Nowak angedeutet wurde. Außerdem werden neue Verkaufspreise des saudischen Ölkonzerns Aramco für den Monat Oktober bekanntgegeben. Die wöchentlichen Ölbestandsdaten aus den USA kommen mit einem Tag Verspätung erst am Mittwoch Abend nach Börsenschluss (API) und am Donnerstag Nachmittag (DOE).
Bis auf ein paar Analystenkommentare und wenig wichtige Konjunkturdaten blieb es gestern sehr ruhig und entsprechend unspektakuläre auch die Kursentwicklung der Rohölpreise und der Gasöl-Notierungen, wobei letztere mit etwas stärkeren Aufschlägen aus dem Handel gingen. Mit dazu beigetragen hat sicherlich ein Kommentar eines Analysten, der in China derzeit eine stark steigende Produktnachfrage sieht und der aktuellen Konjunkturschwäche wenig Auswirkungen auf den Ölmarkt beimisst. Auch der Chef des Ölkonzerns Vitol geht davon aus, dass es in den nächsten sechs bis acht Wochen auch aufgrund von Raffinerie-Wartungsarbeiten zu einer Verknappung bei allen Produkten, also auch bei Heizöl kommen wird.
Heute Morgen kamen wieder wenig überzeugende Konjunkturdaten aus China. Der Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor wurde per August mit 51,8 Punkten veröffentlicht, erwartet wurde ein Wert von 53,6.
Auch am Devisenmarkt gab es einen recht ruhigen Handel, bei dem der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar weiter leicht an Wert verloren hat. Per Juli zurückgehende Exportzahlen aus Deutschland und ein mit minus 21,5 Punkten enttäuschend ausgefallener EU Sentix Konjunkturindex sorgen dafür, dass unsere Gemeinschaftswährung derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit knapp drei Monaten gehandelt wird.
Insgesamt also keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leichten bis mäßigen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zeigt sich seit geraumer Zeit belebt, das Geschäft kann aber durchaus mit „normal“ beschrieben werden. Erst wenn die Heizungen wieder flächendeckend in den Winterbetrieb gehen, wird es deutlich turbulenter zugehen und die Lieferzeiten werden entsprechend ansteigen. Da auch die Aussichten auf fallende Notierungen weiterhin trübe sind, empfehlen wir jetzt zu bestellen und nicht weiter zu warten.