Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zunächst deutliche Gewinne verbuchen können, gaben dann aber nach Bekanntgabe der API-Ölbestandsdaten wieder nach und starten heute Morgen mit schwacher Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. In Folge fallen aller Voraussicht nach auch die Heizöl-Notierungen wieder etwas zurück.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 40,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 38,80 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar Verluste hinnehmen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1785 US-Dollar gehandelt.
Obwohl sich die Nachrichtenlage am Ölmarkt in diesen Tagen grundsätzlich eher bearish, also preisdrückend dargestellt, konnten sich die Rohölpreise gestern zum Startrecht stabil seitwärts entwickeln und legten am Nachmittag mit einsetzendem US-Handel dann sogar deutlich zu.
Zunächst stützte die Aussage des saudischen Energieministers bin Salman, der glaubt, dass der Ölmarkt über dem Berg und das Schlimmste überstanden sei. Tropensturm „Zeta“ und insgesamt zumindest nicht schlecht ausgefallene US-Konjunkturdaten sorgten dann am Nachmittag für weitere Käufe. Auch die Erwartung fallende US-Benzinbestände könnten sich entsprechend auf das Marktgeschehen ausgewirkt haben.
Der Rückgang des kommerziellen Flugverkehrs in der ersten Oktoberhälfte, wurde von den Börsianern hingegen weitgehend ignoriert.
Die dann am Abend aufgrund der Zeitumstellung eine Stunde früher als üblich veröffentlichten Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen eindeutig preisdrückend aus und sorgten für spontane Verkäufe. Bei Rohöl gab es einen deutlichen Aufbau von 4,6 Millionen Barrel, bei Benzin ebenfalls einen überraschenden Zuwachs von 2,3 Millionen Fass. Lediglich der Rückgang bei den Destillaten von gut 5 Millionen Barrel konnte bullish gewertet werden. Insgesamt brachte der Bericht die Ölpreise am Abend deutlich unter Druck und auch heute Morgen bleiben die Futures auf gedrücktem Niveau.
Man darf gespannt sein, wie die etwas höher gewichteten und auch wesentlich umfangreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE) ausfallen werden. Heute gegen 16.30 Uhr sollen die Daten veröffentlicht werden.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar lange Zeit gut behaupten, fiel dann aber im späten US-Handel deutlich zurück. Dabei gab es aus Übersee gemischt ausgefallene Konjunkturdaten. Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter legten per September überraschend deutlich um 1,9 Prozent zu, während das Verbrauchervertrauen zum Stand Oktober mit 100,9 Punkten die Erwartung nicht erfüllen konnte.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit schwächerer Tendenz in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor bewegen sich die Notierungen in Nähe der Tiefstände von Mitte September und bieten somit weiterhin eine exzellente Gelegenheit, sich vor dem Winter noch günstig einzudecken. Ab dem ersten Januar 2021 wird obendrein die neue CO2-Abgabe den Liter Heizöl um rund 8 Cent verteuern. Daher sollte unbedingt rechtzeitig bestellt werden, damit die Lieferung auch noch zuverlässig im alten Jahr bewerkstelligt werden kann. Auch die Bestellung einer Kleinmenge sollte sich rechnen!