Brent-Ölpreise zeitweise unter 70-Dollar – Heizölpreise wenig verändert!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern in der ersten Tageshälfte deutlich erholen können, gerieten am Nachmittag nach Bekanntgabe neuer US-Ölbestandsdaten aber wieder unter Druck. Da es heute Morgen aber schon wieder eine neue Kehrtwende gibt, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande nur wenig verändert in den Tag starten.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 69,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 66,6 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1315 US-Dollar gehandelt.

Obwohl die am Dienstagabend nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) eindeutig bearish, also preisdrückend ausgefallen waren, zogen die Rohölpreise gestern bis in den frühen Nachmittag hinein zunächst an.

Die erste Aufregung über die neue Omicron-Variante hatte sich gelegt und die Börsianer wollen nun erst mal abwarten, wie die Impfstoffe hier wirken. Während sich der Chef des US-Konzerns Moderna am Montag ja eher skeptisch geäußert hatte, geht Biontech-Chef Sahin davon aus, dass die bisher zugelassenen Vakzine durchaus gut gegen schwere Krankheitsverläufe, die durch Omikron ausgelöst werden könnten, schützen dürften.

Am frühen Nachmittag wurde die Händler vor Bekanntgabe der Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) aber schon wieder etwas vorsichtiger und nahmen wieder erste Gewinne mit.
Dies stellte sich dann auch als richtig heraus, denn in Summe brachte das Zahlenwerk einen überraschenden Aufbau von 4,3 Millionen Fass. Lediglich bei Rohöl fiel das Minus mit 0,9 Millionen Barrel etwas größer aus als erwartet. Zudem ging die Gesamtnachfrage deutlich um 1,5 Millionen Barrel zurück, während die Ölförderung leicht auf 11,6 Millionen Barrel pro Tag zulegen konnte.
Bis Handelsschluss fielen die Ölpreise deutlich zurück und die Brent-Ölfutures auf den niedrigsten Stand seit Ende August. Heute Morgen kann sich der Ölkomplex im Vorfeld der heute erwarteten Entscheidung der OPEC+ Gruppe wieder etwas erholen.
 
Am Devisenmarkt gab es gestern wieder einen recht ruhigen Handel, obwohl zahlreiche neuie Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, die sich aber wohl gegenseitig neutralisiert haben. Die Stimmung der EU-Einkaufsmanager aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor fiel per November zwar leicht zurück, dafür gab es aber recht solide Zahlen vom US-Arbeitsmarkt.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben eher uneinheitlich in den Tag starten. Während in einigen Regionen noch die Abschläge von gestern Nachmittag in die Notierungen eingearbeitet werden, müssen Händler in anderen Orten bereits wieder Anpassungen nach oben vornehmen. Insgesamt dürften sich die Kursausschläge aber im Rahmen halten. Das durchaus wieder recht attraktive Preisniveau ruft weiterhin überdurchschnittlich viele Käufer auf den Plan, sodass die Nachfrage vorerst weiterhin auf einem recht hohen Niveau bleibt.