Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern uneinheitlich entwickelt. Während Rohöl weitgehend stabil geblieben ist, wurde Gasöl deutlich nach unten gehandelt. In Folge werden erfreulicherweise auch die Heizöl-Notierungen hierzulande heute mit weiteren Abschlägen starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei rund 86,20 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 953 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0920 Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt ist wieder im Spannungsfeld zwischen der Erwartung einer anziehenden Ölnachfrage aus China bzw. Asien und der Sorge, dass die globale Wirtschaft doch noch in eine Rezession abrutschen könnte. Auf der Angebotsseite scheint die Lage etwas klarer zu sein. Russland hat zunehmend Probleme, die Exporte hoch zu halten, gleichzeitig macht die OPEC+ wohl keine Anstalten, die Fördermengen anzuheben. Dies lässt erwarten, dass die Rohölpreise in nächster Zeit keinen größeren Spielraum nach unten haben werden.
Etwas Druck auf die Futures brachten in letzter Zeit die gestiegenen Ölbestände in den USA. Auch in dieser Woche vermeldete das American Petroleum Institute (API) einen stärker als erwarteten Zuwachs, was von den gestrigen Zahlen des Department of Energy (DOE) im Großen und Ganzen auch bestätigt wurde. Zwar gab es hier nur einen leichten Anstieg bei Rohöl, dafür aber ein etwas stärkeres Plus bei Benzin und nur einen ganz leichten Rückgang bei den Destillaten. Zudem ist die Gesamtnachfrage von 20,3 auf 19,4 Millionen Barrel pro Tag zurückgegangen, bei einer gleichzeitig unveränderten Ölproduktion von 12,15 Millionen Fass pro Tag.
Alles in allem wurden die Zahlen leicht bearish, also preisdrückend gewertet. Den größten Druck auf die Ölpreise und hier vor allem auf die Gasöl-Notierungen gab es aber schon vor der Veröffentlichung, aufgrund eines erneut recht schwachen Starts der Aktienkurse an der Wallstreet.
Am Devisenmarkt kann sich der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar weiterhin oberhalb der 1,09-Dollar-Marke halten, wenngleich es gestern in den Mittagsstunden einen kurzen Rücksetzer gab. Der viel beachtete deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex fiel mit 90,2 Punkten im Rahmen der Erwartungen aus. Ansonsten gab es gestern keine nennenswerten Konjunkturdaten..
Dank der deutlich gefallenen Gasöl-Notierungen werden die Heizölpreise hierzulande heute aller Voraussicht nach mit weiteren schönen Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus von ein bis zwei Cent pro Liter erwarten. Ein neues Langzeittief ist also in unmittelbarer Reichweite. Wer auf der sicheren Seite stehen will, sollte bereits jetzt seinen Vorrat aufstocken, zumal in der langfristigen Betrachtung die Monate Januar und Februar stets der günstigste Bestellzeitraum war.