Heizölpreise ziehen erstmals seit sechs Handelstagen wieder an!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im frühen Handel deutliche Verluste erlitten, konnten sich im weiteren Verlauf aber stabilisieren und ziehen heute morgen in Asien sogar wieder etwas an. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande, erstmals seit sechs Handelstagen, wieder mit leichten Aufschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 40,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 38,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1830 US-Dollar gehandelt.

Zum Wochenstart gab es am Ölmarkt überwiegend bearishe, also preisdrückende Einflüsse. Die weiterhin sehr hohe Zahl an Covid-19-Neuinfektionen, das schnelle Wiederhochfahren der libyschen Ölproduktion, die erneute Zunahme der Zahl der aktiven US-Bohranlagen und schließlich auch noch deutlich nachgebende Aktienmärkte boten ein Umfeld, in dem die Rohölpreise nur in eine Richtung tendieren konnten.
Doch schon zum Start in den europäisch geprägten Handel konnten sich die Futures stabilisieren und phasenweise sogar wieder zulegen. Zum einen lag zwar der Ifo-Geschäftsklimaindex per Oktober mit einem Wert von 92,7 Punkten leicht unter der Analystenschätzung, die Marktteilnehmer hatten aber wohl Schlimmeres erwartet.
Außerdem braut sich im Golf von Mexiko gerade wieder ein neuer Hurrikan zusammen. Tropensturm „Zeta“ soll bereits heute die Kategorie 1 erreichen und trifft im weiteren Verlauf aller Voraussicht nach die Off-Shore-Ölanlagen vor der Küste des Bundesstaates Louisiana. Die Ölkonzerne Shell und BP haben bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die Produktion teilweise unterbrochen.
Heute ist mit einem ruhigen Handel zu rechnen und die Marktteilnehmer warten dabei auf die neuen US-Ölbestandsdaten, die am Abend gegen 21.30 Uhr vom American Petroleum Institute (API) und morgen Nachmittag vom Department of Energy (DOE) erwartet werden.

Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar angesichts der Tatsache, dass es an den Aktienmärkten zu deutlichen Verlusten gekommen ist und in einigen wichtigen EU-Ländern das öffentliche Leben wieder heruntergefahren werden muss, erstaunlich gut halten. Gestern musste unsere Gemeinschaftswährung nur leichte Verluste hinnehmen, heute Morgen geht es im asiatisch geprägten Handel sogar schon wieder leicht bergauf.
 
Ingesamt also wieder recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise erstmals seit dem 18. Oktober allerdings wieder etwas nach oben tendieren werden. Zumindest lassen dies aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht so erwarten. Die Notierungen haben sich zuletzt also sehr verbraucherfreundlich entwickelt, aber trotzdem fällt die Nachfrage in diesen Tagen recht bescheiden aus. Die meisten Heizöltanks sind einfach voll und der Verbrauch hält sich derzeit ebenfalls in Grenzen. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass sich das Zeitfenster bis zur Einführung der CO2-Abgabe zum 1. Januar immer mehr zuzieht. Wer den Aufschlag von rund 8 Cent pro Liter sparen will, sollte unbedingt rechtzeitig bestellen, damit die Lieferung auch noch zuverlässig im alten Jahr erfolgen kann!