Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern keine größeren Kurssprünge vollzogen und sind schlussendlich in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. Das gestrige JMMC-Meeting liefert dabei keine Impulse. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen heute ohne große Veränderung in den Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 43,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 41,40 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1880 US-Dollar gehandelt.
Das gestrige Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC), das unter anderem vorbereitende Maßnahmen für die nächste Entscheidung der OPEC+ Gruppe erarbeiten soll, ist gestern mehr oder weniger ergebnislos zu Ende gegangen.
Der saudische Ölminister bin Salman sagte nach dem Meeting, dass sich die Dinge in der aktuellen Lage jederzeit ändern können, womit er sicherlich recht hat. Umso verständlicher ist es, dass man den Markt wohl noch zwei Wochen beobachten will, bevor die Vollversammlung am 30. November/1. Dezember eine Entscheidung trifft.
Die wahrscheinlichste Option ist dabei wohl weiterhin die Aussetzung der für Januar vorgesehenen Lockerung der Fördermengen. Voraussetzung hierfür dürfte aber eine absolute Quotentreue sein, so wie dies gestern der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit Blick auf den Irak, der hier hier wohl weiterhin kein Musterschüler ist, eingefordert hat.
Ansonsten gab es gestern eine ganze Reihe neuer Konjunkturdaten, die aber allesamt relativ unspektakulär ausgefallen sind.
Etwas Druck auf die Rohölpreise brachten dann aber die nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API). Hier gab es einen überraschend deutlichen Aufbau bei den Rohöl-Vorräten von 4,2 Millionen Barrel, dafür aber auch einen starken Rückgang bei den Destillaten. Trotzdem wurden die Zahlen unterm Strich leicht bearish, also preisdrückend gewertet. Man darf gespannt sein, wie die heute Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE) ausfallen werden.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zulegen und dabei von neuen Hoffnungen auf einen doch noch erfolgreichen Abschluss der Brexit-Verhandlungen profitieren. Zumindest zeigte sich der irische Premierminister Martin zuletzt sehr zuversichtlich.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute stabil, eventuell sogar mit leichten Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Miniminus von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Ingesamt setzt sich also der Seitwärtstrend auf einem weiterhin sehr attraktiven Niveau fort und es ist durchaus vorstellbar, dass dies auch in nächster Zeit so bleiben wird. Im Bezug auf die Aufstockung des Heizöl-Vorrates wäre also grundsätzlich keine Eile geboten, wenn nicht zum Jahreswechsel die CO2-Abgabe kommen würde. Addiert mit der dann wohl wieder höheren Mehrwertsteuer wird sich der Liter Heizöl für alle Lieferungen im neuen Jahr um rund 9 Cent verteuern. Wer diesen Aufschlag vermeiden will, sollte schnellstmöglich bestellen, um sich die noch wenigen verbleibenden Zustelltermine für das alte Jahr zu sichern.