Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im späten Handel wieder deutlich zugelegt, nachdem sich die Lage im Ukraine-Konflikt zuletzt eher wieder schärft hat. Heute Morgen haben die Futures im asiatischen Handel aber wieder nachgegeben, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach kaum verändert in die neue Handelswoche starten werden.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 93,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 91,10 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar im Tagesvergleich weiterhin stabil und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1380 US-Dollar gehandelt.
Das Geschehen am Ölmarkt wird weiterhin von der Angst vor einem Krieg in der Ukraine bestimmt. Zum Wochenende hin verschärfte sich die Rhetorik wieder und der angekündigte Abzug russischer Truppen wurde wohl gestoppt. Zusätzlich soll es neue Manöver in Belarus gegeben haben.
Doch es gibt auch wieder neue Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung in letzter Minute. Auf Initiative des französischen Ministerpräsidenten Macron könnte es schon bald ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Staatschef Wladimir Putin geben. Das Gespräch könnte von den Außenministern Blinken und Lawrow vorbereitet werden, die sich am kommenden Donnerstag zusammenfinden wollen.
Währenddessen werden in dieser Woche auch die Verhandlungen mit dem Iran bezüglich eines neuen Abkommens fortgeführt. Zuletzt gab es hier eine deutliche Annäherung, sodass eine Einigung unmittelbar bevorstehen könnte. In Folge würden die Sanktionen aufgehoben werden und der Iran könnte in den nächsten Monaten wohl bis zu 1,3 Millionen Barrel pro Tag auf den Markt bringen. Am Freitagabend gab es dazu dann auch die Meldung, dass die OPEC+ Gruppe den Iran dann auch wieder in ihre Produktionsvereinbarungen mit einbeziehen möchten, was sicherlich auch in deren Interesse wäre, da die Förderziele zuletzt nicht erreicht werden konnten.
Langsam aber sicher werden wohl auch die USA ihre Ölproduktion weiter steigern. Zumindest lässt das die Entwicklung der aktiven Bohranlagen erwarten, die laut Baker Hughes in der vergangenen Woche wieder um vier mehr geworden sind.
Am Devisenmarkt war der US-Dollar am Freitag als „sicherer Hafen“ gesucht und so fiel der Euro teilweise deutlich zurück. Heute Morgen kann unsere Gemeinschaftswährung diese Verluste aber wieder weitgehend ausgleichen, was wohl ebenfalls mit dem möglichen Treffen zwischen US-Präsident Biden und Wladimir Putin in Zusammenhang zu bringen ist.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute kaum verändert in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen lediglich ein kleines Plus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Der Rückgang der letzten Tage hat auch die Nachfrage wieder etwas anziehen lassen. Es werden aber weiterhin eher Kleinmengen geordert, was angesichts des nach wie vor sehr hohen Preisniveaus durchaus verständlich, nachvollziehbar und wohl auch sinnvoll ist.