Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern wieder verteuert und starten auch heute Morgen mit fester Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. Aufgrund von Währungsgewinnen werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aber wohl auch heute nur wenig verändert in den Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 85,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 84,10 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1610 US-Dollar gehandelt.
Die Lage an den internationalen Energiemärkten bleibt angespannt. Gestern gab es die Meldung, dass die Gaslieferungen aus Russland nicht nur wieder ins Stocken geraten sind, sondern der Brennstoff sogar rückwärts Richtung Osten fließt. Ein Grund hierfür konnte bislang noch nicht ausgemacht werden.
Auch vom Ölmarkt selbst gibt es weiterhin keine guten Nachrichten. Einige OPEC-Mitgliedsländer haben der erneuten Forderung von US-Präsident Biden, die Fördermengen zu erhöhen, bereits eine Absage erteilt, sodass eher nicht davon auszugehen ist, dass es übermorgen bei der Hauptversammlung eine Überraschung in Form einer außerplanmäßigen Produktionsanhebung geben wird. Zumal das Produzentenbündnis wohl auch weiterhin Probleme hat, die geplanten Fördermengen überhaupt einzuhalten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg geht davon aus, dass im Oktober lediglich 140.000 Barrel pro Tag mehr gefördert worden sind. Geplant waren ursprünglich 400.000 Barrel. Vor allem die afrikanischen Mitgliedsländer Angola und Nigeria sind derzeit wohl nicht in der Lage, die zugeteilten Quoten auch nur annähernd zu erfüllen.
Die Nachfrage bleibt indes weiter auf einem sehr hohen Niveau und vor allem in China scheint es auch beim Öl weiter Engpässe zu geben.
Kein Wunder, dass die Analysten auch in nächster Zeit steigende Rohölpreise erwarten. Eine Befragung von 41 Marktexperten hat für dieses Jahr bei Brentöl ein weiteres Plus von 1,37 Dollar pro Barrel hervorgebracht.
Heute und Morgen sind die Blicke der Händler erstmal wieder auf die Bestandsveränderungen in den USA gerichtet. Heute Abend nach Börsenschluss vermeldet das American Petroleum Institute (API) ihre Zahlen, morgen folgt das Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern wieder etwas an Boden gutmachen und dabei von der insgesamt wieder recht guten Stimmung an den Aktienmärkten profitieren. Der Greenback war also als „sicherer Hafen“ weniger gefragt. Außerdem gab es gemischt ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA.
Die Heizölpreise hierzulande bewegen sich seit Mitte Oktober wie an der Schnur gezogen seitwärts und werden wohl auch heute keine größeren Sprünge machen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein kleines Plus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Trotz der in letzter Zeit deutlich schwächeren Nachfrage bleibt die Liefersituation in einigen Regionen sehr angespannt und kurzfristige Zustellungen sind kaum mehr möglich. Da auch preislich keine Trendwende zu erwarten ist, sollten Ölheizer mit Weitsicht agieren und rechtzeitig bestellen!