LAVEBA Jahresabschluss 2022

MEDIENMITTEILUNG

Die einzige Konstante ist die Veränderung.

Am 7. Juni 2023 fand im Zentrum Neu-Schönstatt in Quarten die Delegiertenversammlung der LAVEBA statt. Vor Ort durften wir über 100 Vertreterinnen und Vertreter begrüssen, und die Delegierten nahmen das Geschäftsjahr 2022 ab. Trotz der Herausforderungen im Markt kann die LAVEBA Genossenschaft auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken. Im Berichtsjahr 2022 erwirtschaftete die LAVEBA einen konsolidierten Betriebsertrag von CHF 695.6 Mio. Dies ist eine Steigerung um 15%. Alle Geschäfts- und Dienstleistungsbereiche haben einen Beitrag zu dieser Steigerung geleistet. Die Umsetzung der im Jahr 2018 verabschiedeten Strategie trägt somit weiterhin Früchte. Das konsolidierte Unternehmensergebnis sank von CHF 18.9 Mio. auf CHF 15.4 Mio. und das Eigenkapital erhöhte sich von CHF 229.5 Mio. auf CHF 244.7 Mio.

Neue Vorsitzende der Geschäftsleitung A. Ziebart, Verwaltungsratspräsident J. Schmid und Vorsitzender Geschäftsleitung P. Bruhin

Das berühmte Zitat des Philosophen Heraklit steht aus unserer Sicht sinnbildlich für das Jahr 2022. Nach zwei Jahren der Pandemie war die Annahme, dass sich die Situation nun der Normalität wieder annähert. Leider wurden wir eines Besseren belehrt. Covid ist nach wie vor präsent, auch wenn nicht mehr in gleichem Ausmass wie in den vergangenen zwei Jahren. Als neue Herausforderung kam im Jahr 2022 der Krieg in der Ukraine, welcher sich in vielfältigen Ausprägungen auch bei uns bemerkbar macht. Neben dem menschlichen Leid hat er Einfluss auf die Lieferketten – beispielsweise im Bereich Holz – und ist auch deutlich spürbar im Energiesektor. Somit gilt es, sich den Veränderungen laufend anzupassen und den Planungshorizont kürzer anzusetzen.

Wirtschaftlicher Erfolg

Trotz der genannten Herausforderungen kann die LAVEBA Genossenschaft auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken. Viele Themen konnten vorangebracht werden, und auch die wirtschaftlichen Ergebnisse stimmen uns sehr positiv. Im Berichtsjahr 2022 erwirtschaftete die LAVEBA einen konsolidierten Betriebsertrag von CHF 695.6 Mio. Dies ist eine Steigerung um 15%. Alle Geschäfts- und Dienstleistungsbereiche haben einen Beitrag zu dieser Steigerung geleistet. Die Umsetzung der im Jahr 2018 verabschiedeten Strategie trägt somit weiterhin Früchte. Das konsolidierte Unternehmensergebnis sank von CHF 18.9 Mio. auf CHF 15.4 Mio. und das Eigenkapital erhöhte sich von CHF 229.5 Mio. auf CHF 244.7 Mio. Zudem konnten wir treuen LANDI-Agrar-Kunden wiederum die landwirtschaftliche Treueprämie auszahlen und zusätzlich Gutschriftanzeigen im Wert von rund CHF 590’000 ausstellen.

Detailhandel stabil auf hohem Niveau

In den letzten Jahren waren unsere Detailhandelskanäle von stetigem Wachstum geprägt. Dies wurde verstärkt durch die Effekte der Pandemie. Nachdem sich die Situation im Jahr 2022 verändert hat und zusätzlich aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Situation im Umfeld die Konsumentenstimmung tendenziell gedämpft war, hat sich der Detailhandel auf hohem Niveau stabilisiert. Das Wachstum fiel kleiner aus als in den Vorjahren. Insgesamt kann aber von einer positiven Entwicklung gesprochen werden, dies bei der LAVEBA sowie auch ihren Mitgliedern.

Strategische Projekte

Der Erfolg der LAVEBA im Jahr 2022 konnte auch durch viele erfolgreich durchgeführte substanzielle Projekte erreicht werden. Im Mai 2022 wurde an der GV der LANDI Fürstenland AG der Fusion mit der LANDI Oberthurgau AG zugestimmt. Als Ergebnis entstand die neue LANDI Bodensee AG mit fünf Standorten. Durch die Fusion bildete sich eine grosse LANDI-Organisation im LAVEBA-Gebiet mit der Zielsetzung, auch in Zukunft wirtschaftlich stark und nachhaltig in dem umkämpften Umfeld agieren zu können. Ebenfalls im Jahr 2022 wurde das neue Personalreglement für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LAVEBA erarbeitet und verabschiedet. Das neue Reglement bringt für die Mitarbeitenden nur Vorteile – unter anderem durch die Senkung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit – und macht so den Arbeitgeber LAVEBA attraktiver auf dem Markt in Zeiten von Fachkräftemangel und weiteren Herausforderungen.

Weitere Eröffnungen und Bauprojekte im Netzwerk

Im April konnte in Wangen (SZ) eine neue LANDI mit grossem AGRO-Bereich und einer AGROLA-Tankstelle mit LAVEBA Shop eröffnet werden. Der moderne Neubau wurde von der BV-March realisiert. Die LAVEBA unterstützte das Vorhaben und beriet die Bauherrschaft.

Ende August wurde mit leichter Verzögerung die neue AGROLA-Tankstelle mit LAVEBA-Shop in Werdenberg eröffnet. Betrieben wird der neue Standort von der LANDI Werdenberg AG, welche in mehrheitlichem Besitz der LAVEBA ist. Ebenfalls im Gebäude befinden sich zahlreiche moderne Wohnungen, welche im Eigentum der LAVEBA sind. Die Vermietung der attraktiven Einheiten konnte schnell erfolgen, da eine grosse Nachfrage auf dem Markt vorhanden ist.

Feierlich konnte am 19. Oktober 2022 in Gloten/Sirnach der Spatenstich für die neue LANDI Sirnach-Wil erfolgen. Damit geht eine vorgängig 12-jährige Bewilligungsphase zu Ende. Die LANDI ist als Provisorium für die nächsten 10 Jahre geplant, bis die genaue Verkehrsführung für Wil-West geklärt ist. Eröffnen soll der neue Verkaufspunkt per Juni 2023.

Organisatorische Veränderungen

Peter Bruhin, der Vorsitzende der Geschäftsleitung LAVEBA, hat entschieden, sich per 1. März 2024 selbständig zu machen. Im Zuge dieser Anpassung wird er per 30. Juni 2023 von seiner Funktion als Vorsitzender der Geschäftsleitung LAVEBA zurücktreten. Der Verwaltungsrat LAVEBA hat diesen Entscheid von Peter Bruhin Ende Oktober 2022 zur Kenntnis genommen und bedankt sich bereits an dieser Stelle für seine 22 Jahre umsichtige Führung der LAVEBA. Die Leistungen von Peter Bruhin wurden mit einer «standing ovation» von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der DV gewürdigt.

An der Verwaltungsratssitzung vom 9. Mai 2023 wurde Astrid Ziebart als neue Vorsitzende der LAVEBA Geschäftsleitung gewählt. Sie übernimmt das Amt am 10. August 2023. Der Verwaltungsrat gratuliert Astrid Ziebart zur Wahl und ist überzeugt, dass mit dieser Neubesetzung der eingeschlagene Weg der LAVEBA mit aktiver, langfristiger Ausrichtung auf die Kundinnen und Kunden und den Markt sowie starker Dienstleistungsorientierung zu den Mitgliedern stringent weiterverfolgt werden kann.

Hohe Nachfrage nach Energie

Nach den Sommerferien kam die Thematik Energiemangellage auf, im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine. Schnell stiegen die Preise massiv für die Stromkosten und auch für weitere Energiestoffe wie die fossilen Treib- und Brennstoffe. Wir spürten dies in der Geschäftseinheit Energie durch eine stark erhöhte Nachfrage – insbesondere auch nach Pellets, Heizöl und Briketts. Verstärkt wurde die Nachfrage auch durch die erhöhte Mobilität nach der Pandemie. Die Situation wurde bei der Beschaffung verstärkt, durch den niedrigen Wasserstand auf dem Rhein, wodurch die Versorgung von Brenn- und Treibstoffen in die Schweiz stark erschwert wurde. Die Geschäftseinheit Energie war dementsprechend gefordert und konnte aber jederzeit die Versorgung sicherstellen – dies war nicht bei allen Anbietern auf dem Markt gegeben. Für die Energiemangellage im Allgemeinen setzte die LAVEBA eine Arbeitsgruppe ein, um sich auf mögliche Szenarien von Energieknappheit oder Ausfällen vorbereiten zu können. Es wurden Massnahmen und Empfehlungen getroffen, eine Test-Abschaltung von einem Standort vorgenommen und Strommessungen durchgeführt. Nun sehen wir uns in der Lage, auf allfällige Ausfälle oder Einschränkungen reagieren zu können. Die Situation wird unserer Ansicht nach auch in den kommenden Jahren vergleichbar bleiben – dies, da die Energiepreise für die Jahre 2023 und 2024 voraussichtlich weiterhin deutlich über denjenigen der Vorjahre liegen. Somit steigt der wirtschaftliche Druck auch von dieser Seite her, was sich auch – neben anderen Faktoren – in Form einer schlechten Konsumentenstimmung zeigt.

Herausforderung Beschaffung Agrar

In der Abteilung Agrar war das Jahr 2022 stark geprägt durch Probleme bei den Lieferketten. Dank sehr guter und langjähriger Lieferantenbeziehungen konnte die Warenverfügbarkeit jederzeit gewährleistet werden. Gegen Ende des Jahres hat sich die Situation verbessert. Es bleibt abzuwarten, ob eine weitere Stabilisierung im Jahr 2023 einkehrt. Neben den operativen Tätigkeiten wurde das Projekt «MyDocs LAVEBA-LANDI» für die Plattform «barto» weiter vorangetrieben. Im Frühjahr 2023 soll ein erster Praxistest erfolgen, und die Einführung im ganzen Netzwerk ist per Sommer 2023 geplant.

Ausblick aufs 124. Geschäftsjahr

An der Verwaltungsratssitzung vom Dezember 2022 wurde das Budget 2023 freigegeben. Dieses sieht im Jahr 2023 einen Nettoerlös von CHF 617 Mio.  (Budget 2022: CHF 508 Mio.) vor. Somit ist das Ziel auch für das 124. Jahr der LAVEBA ein weiteres Wachstum. Auch rückt das 125-jährige Jubiläum im Jahr 2024 näher, und erste Vorbereitungen hierzu wurden eingeleitet.