Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten neigen in diesen Tagen weiterhin leicht zur Schwäche. Allerdings gab es gestern auch Währungsverluste, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande wohl nur mit geringen Abschlägen in den letzten Handelstag vor Weihnachten starten werden.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei 49,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 46,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2190 US-Dollar gehandelt.
Mit der Hoffnung, dass die bisher zugelassenen Corona-Impfstoffe auch gegen die neue Mutation des Corona-Virus wirksam sein werden, konnten sich die Rohölpreise gestern im frühen Handel schnell von den Verlusten des Vortages erholen. Allerdings blieb es bei einer weiterhin eher gedrückten Stimmung.
Mit verantwortlich hierfür waren sicherlich nicht unbedingt ermutigende Konjunkturdaten. Die deutsche GfK-Konsumklimaindex konnte die Erwartung ebensowenig erfüllen, wie das Verbrauchervertrauen in den USA.
Hinzu kam, dass sich der scheidenden US-Präsident Trump im Bezug auf das Corona-Hilfsprogramms aller Voraussicht nach quer stellen und seine Unterschrift verweigern will. Entsprechend gab der Dow-Jones-Index nach, während der Deutsche Aktienindex seine frühen Gewinne gut halten konnte.
Nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) wie üblich am Dienstagabend die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die ebenfalls bearish, also preisdrückend zu werten waren. Die Rohölvorräte stiegen um 2,7 Millionen Barrel, die Destillatbestände um eine Million Faß. Nur bei Benzin gab es einen leichten Rückgang. Da die Analysten im Vorfeld in Summe mit einem Rückgang gerechnet hatten, fallen die Ölpreise in Folge heute Morgen im asiatisch geprägten Handel weiter zurück.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern bis zum Start in den US-Handel im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen, musste dann im weiteren Verlauf aber deutliche Verluste hinnehmen. Die Verunsicherungen zu den Themen US-Konjunkturpaket und Brexit sorgten für Umschichtungen in den „sicheren Hafen“ Greenback, wobei sich heute Morgen schon wieder eine Erholung andeutet. Die Umsätze sind in dieser Woche aber naturgemäß eher gering.
Gering ist weiterhin auch das Bestellaufkommen am heimischen Heizöl-Markt, wo die Notierungen heute stabil, eventuell mit weiteren leichten Abschlägen in den letzten Tag vor Weihnachten starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht einen Rückgang von maximal 0,3 Cent pro Liter erwarten. Bei im Schnitt überdurchschnittlich gut gefüllten Tanks, können die meisten Ölheizer gelassen in das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel gehen. Die Hoffnung, dass die Kurse im Januar wieder etwas nachgeben werden, ist durchaus berechtigt, denn unabhängig von den langfristigen Preistrends wird uns das Thema Corona wohl leider noch eine Weile begleiten.