Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten konnten am Freitag nochmals deutlich zulegen. Heute Morgen starten die Futures im asiatisch geprägten Handel aber deutlich schwächer, nachdem eine neue Corona-Mutation in Großbritannien Sorgen bereitet. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 50,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 47,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,22 US-Dollar gehandelt.
Obwohl der Ölmarkt nach Meinung nicht weniger Analysten mittlerweile überhitzt ist und eine Korrektur überfällig wäre, zogen die Rohölpreise auch am Freitag weiter an.
Neben der Hoffnung auf ein absehbares Ende der Corona-Pandemie und der robusten Nachfrage aus Asien, waren es zuletzt immer mehr solide Konjunkturdaten, die für eine gute Stimmung an den Börsen sorgten. Auch der am Freitagvormittag veröffentlichte deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex konnte der Dezember mit 92,1 Punkten die Erwartung und den Vormonatswert deutlich übertreffen. Zudem legte die EU-Leistungsbilanz legte per Oktober erneut zu.
Die weiter stark steigenden Corona-Neuinfektionen und die harten Lockdowns in wichtigen Wirtschafts- und Konsumregionen wurden hingegen weiter ignoriert und so kletterten die Ölpreise auf ein neues „Corona-Hoch“.
Am Wochenende machte sich jedoch die Nachricht breit, dass in Großbritannien eine neue Covid-19-Mutation außer Kontrolle geraten ist, die 70 Prozent ansteckender sein soll als die bekannte Variante. Alle Flüge nach und aus dem Königreich wurden kurzerhand gestoppt und die „Insel“ ist in diesen Tagen mehr oder weniger isoliert.
An den Börsen kommt dies natürlich gar nicht gut an, wobei sich die Kursverluste an den asiatischen Börsen bislang noch in Grenzen halten.
Ansonsten sei noch erwähnt, dass die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche weiter um 5 auf nun 263 angestiegen ist. Hier setzt sich also der leichte Aufwärtstrend der letzten Wochen fort.
Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zum US-Dollar Verluste hinnehmen. Zum einen setzen die Anleger mit den neuen Corona-Sorgen wieder verstärkt auf den „sicheren Hafen“ US-Dollar, zum anderen wurde in den USA nun endlich ein neues Corona-Hilfspaket mit einem Volumen von 900 Milliarden US-Dollar verabschiedet.
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande heute mit schönen Abschlägen in die Weihnachtswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Da die CO2-Abgabe nun vollständig in den Notierungen enthalten ist und dadurch die Nachfrage auf ein sehr niedriges Niveau gedrückt wurde, sind vielerorts aber bereits jetzt stärkere Nachlässe für Lieferungen im Januar zu beobachten.