Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten fielen am Freitag im späten Handel deutlich zurück, können sich heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber schon wieder erholen. So starten auch die Heizöl-Notierungen nur wenig verändert bis leicht fester in die erste Handelswoche des Februars.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 55,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 52,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2120 Dollar gehandelt.
Trotz der nach wie vor sehr starken Corona-Beschränkungen, die sich natürlich entsprechend auf die globale Ölnachfrage auswirken, können die Rohölpreise auch zum Monatswechsel ihr relativ hohes Niveau halten.
Gestützt werden die Notierungen dabei von den nun beginnenden Förderkürzungen in Höhe von einer Million Barrel pro Tag durch Saudi-Arabien und den neuen Spannungen an den libyschen Exporthäfen. Hier geht es um angeblich fehlende Lohnzahlungen an Sicherheitskräfte, weshalb diese drohen, die Verladungen zu blockieren.
Aber auch die Hoffnung auf eine bald absehbares Ende der Corona-Pandemie halten die Ölpreise hoch. In den nächsten Wochen und Monaten sollten weitere Impfstoffe zugelassen und die Produktionskapazitäten bei dem ein oder anderen Lieferanten noch ausgebaut werden können. Trotzdem wird es noch Monate dauern, bis sich dies auf die Infektionszahlen auswirken wird, was sich am Beispiel Israel zeigt. Obwohl hier schon fast die Hälfte der Bevölkerung das erste Mal geimpft ist und knapp 20 Prozent der Bevölkerung die zweite Dosis erhalten haben, bleibt das Gesundheitssystem überlastet und Lockerungen sind bislang nicht in Sicht.
Die am Freitag vermeldeten Konjunkturdaten fielen tendenziell eher positiv aus. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ging im vierten Quartal „nur“ um 2,9 Prozent zurück und auch die Zahl der Arbeitslosen per Januar lag unter der Analystenschätzung. In den USA ist der Chicagoer Einkaufsmanagerindex per Januar von 58,7 im Vormonat auf 63,8 Punkte gestiegen. Leicht unter den Erwartungen wurde hingegen der Verbrauchervertrauen der Uni Michigan veröffentlicht.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen geht derweil weiter nach oben. Im Vergleich zur Vorwoche vermeldete der Öldienstleister Baker Hughes einen Zuwachs von 6 auf nun 295 Einheiten.
Am Devisenmarkt konnte der Euro von den guten Konjunkturdaten aus Deutschland profitieren und im Vergleich zum US-Dollar zeitweise deutlich zulegen. Bis Handelsschluss konnte der „Greenback“ mit dem guten Chicagoer Einkaufsmanagerindex im Rücken wieder etwas an Boden gut machen. Heute Morgen tendiert unsere Gemeinschaftswährung wie an der Schnur gezogen seitwärts.
Die Heizölpreise in Deutschland werden heute stabil bis leicht steigend in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht zwar nur wenig Veränderung erwarten, die aktuelle Hochwasserproblematik könnte aber regional auch zu leichten bis moderaten Aufschlägen führen. Da die Nachfrage in diesen Tagen aber weiter recht gering ist, sollte es zu keinen größeren Versorgungsproblemen kommen. Es gibt derzeit genügend Tankwagenkapazität, um die betroffenen Läger über die Straßen zu versorgen. Allerdings liegen hier die Kosten etwas höher, was sich natürlich entsprechend auf die Preise niederschlägt.