Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten zeigen sich auch nach den Weihnachtsfeiertagen recht stabil und starten heute Morgen in etwa auf Ausgangsniveau vom Donnerstag letzter Woche. In Folge werden die Heizöl-Notierungen nur wenig verändert in die letzte Handelswoche des Jahres gehen.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei gut 51 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 48,15 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder hinzugewinnen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2220 Dollar gehandelt.
Mit bullish, also preistreibend zu wertenden DOE-Ölbestandsdaten tendierten die Rohölpreise am Mittwochabend nach oben und auch an Heiligabend legten die Notierungen im frühen Handel nochmals zu.
Im Vergleich zur Vorwoche nahmen die US-Ölvorräte in Summe rund vier Millionen Barrel ab, bei gleichbleibender Förderung. Der leichte Rückgang bei der Gesamtnachfrage von 0,2 Millionen Barrel pro Tag war zu vernachlässigen.
Bei an Heiligabend naturgemäß sehr dünnen Umsätzen gab es dann aber bald wieder Gewinnmitnahmen, natürlich auch, weil die in Südafrika und Großbritannien entdeckten Corona-Mutationen neue Unsicherheit in den Markt brachten.
Positiv überraschen konnten die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung die deutlich von 892.000 auf 803.000 zurückgingen. Das nährt die Hoffnung, dass es wirtschaftlich auch in den USA langsam wieder bergauf gehen sollte, auch wenn die nächsten Monate sicherlich noch sehr schwierig bleiben werden.
Über die Feiertage gab es zwei weitere positive Ereignisse, die stützend auf die Ölpreise wirkten. Zum einen gab der scheidende US-Präsident Trump sein Blockadehaltung auf und erteilte dem Corona-Hilfspaket die Freigabe, zum anderen wurden auch die ersten Menschen in der EU gegen Corona geimpft.
Spannend wird es nächste Woche, wenn die OPEC+ Gruppe über die künftige Förderpolitik beraten wird. Eine Veränderung der aktuellen Produktionsmengen ist nach aktuellem Kenntnisstand aber eher unwahrscheinlich.
Am Devisenmarkt konnte der Euro sicherlich von der Einigung in auf ein Handelsabkommen in „letzter Sekunde“ zwischen der EU und Großbritannien profitieren und im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen. Aber auch die Freigabe des US-Hilfspakets durch Präsident Trump sorgt dafür, dass die Risikobereitschaft der Anleger wieder zugenommen hat und die Anleger dem „sicheren Hafen“ US-Dollar eher wieder verkaufen.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute weitgehend stabil in die letzte Handelswoche des Jahres starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Plus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Regional sind aber auch Abschläge zu erkennen, was sicherlich mit Korrekturen bezüglich der neuen CO2-Abgabe zu begründen ist. Diese ist nun vollständig in den Kursen enthalten. Die Nachfrage ist wie üblich zwischen den Feiertagen sehr ruhig. Erst ab der zweiten Kalenderwoche ist wieder mit einer deutlichen Belebung zu rechnen.