Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Abend des letzten Handelstages vor den Feiertagen zwar nochmals zugelegt, starten heute aber mit Abschlägen. In Folge bleiben die Heizöl-Notierungen hierzulande zum Start in die neue Handelswoche weitgehend stabil.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 75,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 72,80 Dollar. Der Euro präsentiert sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1325 US-Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt bleibt auch nach den Feiertagen wenig überraschend im Spannungsfeld zwischen den neuen Corona-Sorgen und der durchaus robusten Nachfragesituation.
Hier spielte zuletzt vor allem der Gasmarkt eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn die Versorgungslage in Europa war und ist auch weiter angespannt. Die Gaspreise explodierten förmlich.
Nun hat sich die Situation wohl etwas entspannt, da Nachschub aus den USA unterwegs ist und in den nächsten Tagen recht milde Temperaturen vorhergesagt sind.
Aber auch die Angst, dass die neue Omicron-Variante sich wieder stark auf die Ölnachfrage auswirken könnte, hat sich zumindest vorübergehend etwas gelegt.
Obwohl die Neuinfektionen in vielen wichtigen Bedarfsländern zuletzt extrem angestiegen sind, deuten neueste Erkenntnisse darauf hin, dass der Krankheitsverlauf milder als bei der Delta-Variante sein sollte. Zu einem Problem könnten bei den sehr hohen Ansteckungszahlen aber natürlich die in Folge krankheitsbedingten Arbeitsausfälle werden. Im Flugverkehr mussten weltweit bereits tausende Flüge, unter anderem aufgrund von Krankmeldungen von Piloten, gestrichen werden. Dies wird sich natürlich auch auf die Kerosin-Nachfrage auswirken, die sich nach letzten Zahlen aber bisher erstaunlich stabil gezeigt hat.
Die am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen ebenfalls überwiegend bullish, also preistreibend aus. Vor allem die viel beachteten Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA konnte per November mit einem Plus von 2,5 Prozent überzeugen.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche um weiterte 5 auf nun 480 Einheiten angestiegen.
Am Devisenmarkt blieb der Wechselkurs zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar auch über die Feiertage weitgehend stabil. Dies ist natürlich wenig überraschend, fehlt es derzeit doch an neuen Markt beeinflussenden Meldungen.
Auch die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute wohl keine großen Sprünge machen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur minimale Aufschläge von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Auch in den nächsten Tagen sollte sich an dieser stabilen Entwicklung wenig ändern. Das Interesse am Heizölkauf ist über und zwischen den Feiertagen eher gering, sodass sich die Lieferzeiten zu Jahresbeginn weiter etwas verkürzen sollten.