Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Tagesverlauf etwas an Wert verloren, können heute Morgen im asiatisch geprägten Handel bislang aber wieder etwas an Boden gut machen. Trotzdem werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach mit leichten Abschlägen in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 66,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde knapp 63 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird heute Morgen weiterhin zu Kursen um 1,1965 US-Dollar gehandelt.
In der letzten Woche zogen die internationalen Rohölpreise deutlich spürbar an, was im Wesentlichen mit den veröffentlichten Monatsreports von EIA, OPEC und IEA in Verbindung zu bringen ist. Hier wurden unisono die Prognosen zur globalen Ölnachfrage nach oben korrigiert. Außerdem ging aus den Berichten hervor, dass die weltweiten Ölbestände immer weiter zurückgehen und mittlerweile wieder in etwa das Niveau vor Ausbruch der Pandemie erreicht haben.
Ein weiterer preistreibender Faktor ist nach wie vor die politisch wieder recht unsichere Lage im Nahen Osten. In letzter Zeit nahm die Zahl der Dronenangriffen auf Ziele in Saudi-Arabien wieder zu und immer neue Spannungen zwischen dem Iran und Israel sorgen dafür, dass der Markt eine Risikoprämie einfordert.
Mit Sorge blicken die Marktteilnehmer jedoch auf die Entwicklung der Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien, neuerdings aber auch wieder in Japan und natürlich Europa. Hier sind Lockerungen der Beschränkungen noch nicht absehbar und somit bleibt die Ölnachfrage weiter deutlich unter „normal“. Dies wirkt weiterhin drückend auf die insgesamt eher bullish einzuschätzende Stimmungslage.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten zeigten klar, dass es mit der US-Wirtschaft wieder deutlich nach oben geht. Die Zahl der Baugenehmigungen und -beginne lag per März deutlich über den Prognosen und den Vormonatswerten.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche laut dem neuesten Baker-Hughes-Bericht weiter um 7 auf nun 344 Einheiten angestiegen. Seit Jahresbeginn beträgt der Zuwachs hier 25 Prozent. Auswirkungen auf das physische Ölangebot sind aber erst mit einer Verzögerung von 6 bis 9 Monaten zu erwarten.
Am Devisenmarkt setzte sich der in den letzten Tagen recht ruhige Handel fort und der Euro vollzog gegenüber der Ölwährung US-Dollar keine größeren Bewegungen. Da zu Wochenbeginn auch keine wichtigen Konjunkturdaten und Statements von Notenbanken zu erwarten sind, rechnen die Marktteilnehmer bis auf weiteres mit einem Fortgang der Seitwärtsbewegung.
Zum Wochenstart also insgesamt recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit leichten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht aber kaum mehr als ein Minus von 0,3 Cent pro Liter erwarten. Auch hier bleibt es bei einer für die Jahreszeit üblichen, eher verhaltenen Nachfrage. Die geringen Preisschwankungen der letzten Tage und Wochen sorgen bei den Verbrauchern für wenig Motivation, aktiv zu werden. Lediglich die ungewöhnlich kühle Witterung fordert fordert die ein oder andere Eilbestellung ein.