Öl- und Heizölpreise starten mit Aufschlägen in neue Handelswoche!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zwar am Freitag weiter an Wert verloren, können heute Morgen im asiatisch geprägten Handel bislang aber kräftige Aufschläge verbuchen. In Folge starten die Heizöl-Notierungen mit einem leichten bis moderaten Plus in die neue Handelswoche.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde knapp 38 Dollar. Der Euro tritt im Vergleich zum US-Dollar auf der Stelle und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1730 US-Dollar gehandelt.

Am Freitag blieben die Rohölpreise zunächst weiter unter Druck. Die wieder zunehmenden Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und die dadurch auch wieder zurückgehende Anzahl an Flügen, sowie die zuletzt höhere Ölförderung Russlands und Saudi-Arabiens sorgten für entsprechende Verkäufe. Zudem sollen die Ölexporte Libyens nun schon wieder bei rund 300.000 Barrel pro Tag liegen, was natürlich ebenfalls eine stark preisdrückende Wirkung hat.
Einzig der Streik der Ölarbeiter in Norwegen, der heute noch ausgeweitet werden soll, lieferte ein Argument, auf steigende Preise zu setzen.
Zum Wochenstart kommt hier nun aber hinzu, dass sich im Golf von Mexiko wieder neue Tropenstürme gebildet haben, die die dort ansässige Ölindustrie treffen und somit das Angebot zumindest vorübergehend reduzieren könnten.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während in den USA außerhalb der Landwirtschaft im September nur 661.000 statt 850.000 neue Jobs geschaffen wurde, ging die Arbeitslosenquote von 8,4 auf 7,9 Prozent zurück. Die Werkaufträge enttäuschten mit einem nur geringen Plus von 0,7 Prozent, dafür lag aber das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan bei 80,4 statt wie prognostiziert bei 79 Punkten.
Weiter nach oben geht es mit der Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Nachdem das Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes bereits letzte Wochen einen Zuwachs von 4 Einheiten vermeldet hatte, kamen nun nochmals 5 hinzu. Es scheint so, als dass hier die Talsohle durchschritten ist.

Am Devisenmarkt bleiben die Kursausschläge des Euro im Vergleich zum US-Dollar weiterhin recht gering. Die Corona-Erkrankungen des US-Präsidenten Donald Trump bringt etwas Verunsicherung in die Märkte und stärkt somit den Greenback. Auch das Thema Brexit könnte in den nächsten Tagen wieder eine Rolle spielen. Die Zeit für einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU wird immer knapper.
 
Die Heizölpreise hierzulande starten heute mit Aufschlägen in die neue Handelswoche, nachdem uns die letzte ja ein schönes Minus beschert hatte. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Das ändert nicht daran, dass sich die Notierungen auf einem äußerst attraktiven Niveau, nahe der Tiefstände der letzten 16 Jahre befinden. Viele Öltanks sind zwar bereits gut gefüllt, aber auch das Nachtanken einer kleineren Menge ist in diesen Tagen durchaus interessant. Da für alle Lieferungen ab Januar die CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer abgeführt werden muss, sollte unbedingt rechtzeitig bestellt werden. Vielerorts sind Liefertermine für das alte Jahr bereits knapp oder auch ohne Aufschlag gar nicht mehr verfügbar.