Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten zeigten sich an Silvester relativ stabil und gingen in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel. Heute Morgen ziehen die Futures aber deutlich an, sodass auch die Heizöl-Notierungen hierzulande leider mit Aufschlägen in das neue Jahr starten werden.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 53 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 49,70 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar leicht schwächer und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2270 Dollar gehandelt.
Am Donnerstag vergangener Woche, dem letzten Handelstag im alten Jahr, gab es bei wieder recht dünnen Umsätzen kaum größerer Preisbewegungen, obwohl die am Mittwochabend veröffentlichten DOE-Ölbestandsdaten eindeutig bullish, also preistreibend ausgefallen sind.
Im Vergleich zur Vorwoche gab es bei Rohöl einen Rückgang von 6,1 Millionen Barrel und bei Benzin einen Abbau von 1,2 Millionen Fass. Lediglich die Destillat-Bestände stiegen um 3,1 Millionen Barrel an. Die Gesamtnachfrage legte um 0,2 Millionen Barrel pro Tag zu, bei ingesamt gleichbleibend hoher Ölproduktion.
Erst heute Morgen scheint es darauf eine entsprechende Reaktion zu geben. Es könnte aber auch sein, dass das heute stattfindende Treffen der OPEC+ Gruppe seine Schatten vorauswirft und die Börsianer etwas nervös macht. Sowohl die Ölminister, als auch die Vollversammlung beraten in diesen Stunden, wie es mit den Fördermengen ab Februar weitergehen soll. Im Vorfeld hatte Russland eine Erhöhung der Quoten um 0,5 Millionen Barrel pro Tag gefordert, es wäre aber ebensowenig überraschend, wenn die aktuelle Produktion beibehalten werden würde.
Die aktiven US-Bohranlagen befindet sich derweil weiter im Aufwind. Im Vergleich zur Vorwoche gab es laut den Analysten von Baker Hughes einen Zuwachs von drei auf nunmehr 5267 Einheiten. Ein Hinweis, dass die US-Ölproduktion mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten wieder zulegen könnte.
Soeben kommt noch die Meldung herein, dass eine Haftmine an einem schwimmenden Öl-Zwischenlager vor der Küste des Irak entdeckt worden ist. Auch dies könnte natürlich der Auslöser für die heute morgen anziehenden Ölpreise sein.
Am Devisenmarkt verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar in der letzten Woche etwas an Wert, kann heute Morgen aber wieder zulegen und steht weiterhin auf dem höchsten Niveau seit April 2018. In den nächsten Stunden stehen zahlreiche wichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, die sich hier entsprechend auf den Kursverlauf auswirken könnten.
Die Heizölpreise hierzulande starten nach diesen Vorgaben leider mit weiteren Aufschlägen in das neue Jahr, nachdem die Notierungen ja bereits in den letzten Wochen deutlich angezogen haben. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird natürlich die Entwicklung an den internationalen Ölmärkten sein. Sollte diese halbwegs stabil bleiben, sind tendenziell leicht fallende Notierungen zu erwarten, denn die Inlandsnachfrage wird wohl aufgrund der gut gefüllten Tanks in nächster Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben. Die CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer wirken sich im Zusammenspiel mit den Lieferzeiten nun nicht mehr auf die Kurse aus und so sind die Heizöl-Notierungen für die Händler wieder besser kalkulierbar.