Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bewegten sich am Freitag den ganzen Tag über in einer engen Spanne seitwärts und auch heute Morgen setzt sich dieser Trend fort. Kein Wunder, dass auch die Heizöl-Notierungen hierzulande nur wenig verändert in die neue Handelswoche starten werden.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 42,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 40,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1710 US-Dollar gehandelt.
Seit rund vier Monaten pendeln die Rohölpreise der für Europa maßgebenden Ölsorte „Brent“ bis auf ganz wenige Ausnahmen zwischen 40 und 45 US-Dollar und es sieht ganz danach aus, also ob sich daran auch in nächster Zeit wenig ändern wird.
Denn der Ölmarkt liegt weiter im Spannungsfeld zwischen den Sorgen vor weiteren Lockdowns aufgrund der fortschreitenden Corona-Pandemie und der strikten Beschränkung des Ölangebotes durch die am OPEC-Förderabkommen beteiligten Länder. Heute schließt sich hier das JMMC (Joint Ministerial Monitoring Committee) per Videokonferenz zusammen, um wieder eine aktuelle Bestandsaufnahme durchzuführen und eventuell auch eine Empfehlung für die im November/Dezember stattfindende Vollversammlung abzugeben. Auch die in diesem Zusammenschluss wichtigsten Ölförderländer Russland und Saudi-Arabien stehen hier in engem Kontakt. Präsident Putin und Kronprinz Bin Salman haben sich dazu in der vergangenen Woche zweimal telefonisch beraten und dabei die Bereitschaft zu einer weiteren engen Zusammenarbeit bekräftigt.
Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während die US-Einzelhandelsumsätze per September um 1,9 Prozent und somit stärker als erwartet gestiegen sind, ging die US-Industrieproduktion um 0,6 Prozent zurück. Das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen stieg per Oktober leicht auf 81,2 Punkte.
Heute Morgen gab es weitere positive Signale aus China, wo die Einzelhandelsumsätze per September um 3,3 Prozent und die Industrieproduktion um 6,9 Prozent angestiegen sind. Beide Werte lagen deutlich über den Erwartungen.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche weiter angestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche ermittelte Baker Hughes ein Plus von 12 Anlagen und somit den größten Zuwachs seit Januar diesen Jahres.
Am Devisenmarkt gab es am Freitag einen recht ruhigen Handel bei dem das Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar relativ stabil geblieben ist. Auch heute dürfte sich daran wenig ändern, denn es stehen kaum neue Markt bewegende Konjunkturdaten auf der Agenda. Daher konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die Statements ranghoher Mitglieder der Notenbanken.
Zum Wochenstart gibt es also äußerst stabile Vorgaben für die heimischen Heizölpreise. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein Miniminus von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen deutlich abgeschwächt, obwohl das Preisniveau weiterhin äußerst attraktiv ist. Der Grund ist schnell und einfach zu finden, denn bereits in den Frühlings- und Sommermonaten wurde ungewöhnlich viel geordert, sodass die Verbrauchertanks besser gefüllt sind, als dies in den Vorjahren der Fall war.