Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben leider auch am Freitag wieder deutliche Gewinne verbuchen können und die Futures der Ölsorte Brent stehen derzeit auf dem höchsten Stand seit Herbst 2014. In Folge geht es zum Wochenstart leider auch mit den Heizöl-Notierungen hierzulande weiter deutlich nach oben.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 84,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen zur Kursen um 1,1415 US-Dollar gehandelt.
Die Rohölpreise sind derzeit nicht zu bremsen. Obwohl die Omikron-Welle immer neue Lockdowns und Einschränkungen einfordert und sich die Ölproduktion in Libyen wieder weitgehend erholt hat, steigen die Futures immer weiter an.
Hauptproblem ist, neben der politisch instabilen Lage in Libyen und Kasachstan, die mittlerweile wohl ausgeschöpften Fördermöglichkeiten einiger OPEC+ Mitgliedsländer. Wie schon in den vergangenen Wochen dürfte daher die tatsächliche Förderung wohl auch zu Jahresbeginn weit hinter den offiziellen Quoten zurückbleiben, sodass die zu Jahresende noch prognostizierte deutliche Überversorgung weitgehend ausbleiben und die aktuelle Versorgungslage derzeit durchaus wieder als angespannt bezeichnet werden könnte.
Zudem bleibt die Nachfrage aus dem Kraftwerkssektor, aufgrund der nach wie vor extrem hohen Gaspreise, sehr hoch, sodass diese, trotz Omikron, auf einem sehr hohen Niveau bleibt.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangen Woche zwar deutlich um 11 auf nun 492 Einheiten gestiegen, aber das ist derzeit nur eine Randnotiz, ebenso wie die nun anstehenden Verkäufe aus strategischen Ölreserven.
Heute ist mit einem eher ruhigen Handelsverlauf zu rechnen, da in den USA der Martin-Luther-King-Day gefeiert wird. Ab morgen könnte es dann aber wieder etwas turbulenter zugehen, wenn die OPEC ihren Monatsbericht veröffentlicht und im weiteren Wochenverlauf der IEA-Report und neue US-Ölbestandsdaten bekanntgegeben werden.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag deutlich zurückgefallen, obwohl sich die veröffentlichten US-Konjunkturdaten eher negativ auf den Greenback hätten auswirken sollen. Nach den deutlichen Zuwächsen der letzten Tage war unsere Gemeinschaftswährung aber wohl anfällig für Gewinnmitnahmen.
Zum Wochenstart gibt es also denkbar schlechte Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt. Geht es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preisprognosen, werden die Heizölpreise heute im Schnitt um knapp einen weiteren Cent pro Liter zulegen. Auch hier könnte bald ein neues Langzeithoch erreicht werden. Viele Verbraucher bestellen derzeit nur eine Kleinmenge und hoffen, dass die Notierungen im Laufe des Sommers wieder nachgeben könnten. Es bleibt zu hoffen, dass diese Taktik aufgeht! Die Lieferzeiten haben sich in den letzten Tagen weiter reduziert.