Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur vorübergehend etwas nachgegeben, sind schlussendlich aber in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. Bei ebenfalls wenig veränderten Wechselkursen werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen heute stabil, regional auch mit leichten Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ weiterhin bei 75,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 74,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1860 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt ist wieder etwas Ruhe eingekehrt, nachdem es in der letzten Woche zu Turbulenzen gekommen ist, als sich die OPEC+ Gruppe nicht auf eine gemeinsame Linie einigen konnte und es nun große Unsicherheit gibt, was in nächster Zeit auf der Angebotsseite passieren wird. Bislang bahnt sich immer noch keine neue Lösung bzw. neues Meeting an, sodass es offiziell bis auf Weiteres bei den aktuellen Förderquoten bleibt.
Die Nachfrage steigt derweil weiter an, aber auch hier tun sich immer mehr Fragezeichen auf. Vor allem die Delta-Variante wird in immer mehr Ländern und Regionen zum Thema und gefährdet die Rücknahme von Lockerungen bzw. bringt wieder neue Einschränkungen mit sich. Die Impfkampagnen geraten langsam ins Stocken und die Neuinfektionen steigen weltweit wieder an. Auch in den USA geht es hier neuerdings wieder deutlich nach oben, ebenso in Spanien und natürlich vor allem auch in Großbritannien.
Die Rohölpreise liegen derzeit in diesem Spannungsfeld und die Marktteilnehmer warten auf neue Impulse, die heute vom Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA), sowie von den US-Ölbestandsdaten von API und DOE kommen sollen, die heute Abend nach Börsenschluss bzw. morgen Nachmittag erwartet werden. Die Analysten erwarten hier im Vorfeld einen weiteren Rückgang.
Neue, sehr gute Konjunkturdaten kamen heute Morgen aus China. Hier sind sowohl die Exporte als auch die Importe per Juni deutlich um 32,2 bzw. 36,7 Prozent gestiegen und übertrafen dabei die Prognosen.
Am Devisenmarkt gab es gestern den erwartet ruhigen Handel. Der Euro verlor im Vergleich zum US-Dollar nur zwischenzeitlich etwas an Wert, als auch die Aktien in Europa zur Schwäche neigten. Später zogen hier die Kurse aber wieder an und der Deutsche Aktienindex (DAX) erreichte sogar ein neues Rekordhoch.
Relativ stabile Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute im Schnitt mit leichten bis moderaten Aufschlägen starten sollten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Die Preissteigerungen der letzten Tage haben der Nachfrage wieder einen empfindlichen Dämpfer versetzt, sodass zu befürchten ist, dass es spätestens ab September zu einer großen Bestellwelle kommen wird, die nicht nur die Lieferzeiten, sondern wohl auch die Preise weiter nach oben treiben könnte. Wer dem aus dem Weg gehen will, sollte jetzt bestellen!