Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben nach den Osterfeiertagen auf Richtungssuche und starten ohne große Veränderung in die neue Handelswoche. In Folge wird es heute auch bei den Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach keine großen Kurssprünge geben.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 84,75 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung April kostet zur Stunde 781 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0890 Dollar gehandelt.
Nachdem die Karwoche mit der überraschenden Ankündigung der OPEC+, die Fördermengen ab Mai um weitere 1,6 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen, mit einem Paukenschlag begonnen hat, beruhigten sich die Gemüter im weiteren Verlauf und die Rohölpreise waren nur noch geringen Schwankungen unterworfen – wenn auch auf deutlich höherem Niveau.
Insgesamt stehen die Zeichen aber wohl eher auf weitere Kurssteigerungen, denn die Nachfrage aus Asien zeigt sich nach wie vor recht robust. Nicht nur in China steigt der Bedarf, auch das drittgrößte Ölverbraucher der Welt, Indien, hat im März ein Rekordhoch bei der Kraftstoffnachfrage erreicht.
Gleichzeitig wurde am Donnerstagnachmittag vermeldet, dass die kurdischen Öllieferungen über die Ceyhan-Pipeline bis auf Weiteres ausgesetzt bleiben, das Öl also nicht wie erwartet wieder in Richtung Mittelmeer fließt. Grund sind Entschädigungsforderungen der irakischen Regierung gegenüber der Türkei für Lieferungen zwischen 2014 und 2018. Hier wird auf ein weiteres Schiedsgerichtsverfahren gewartet. Außerdem wurde in viele Ölfeldern der Betrieb stark heruntergefahren oder sogar eingestellt.
In dieser Woche warten die Marktteilnehmer nicht nur auf die neuen US-Ölbestandsdaten, sondern auch auf die Monatsberichte der Energy Information Administration (EIA), der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA).
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ging in der vergangenen Woche um 2 auf nun 590 Einheiten zurück.
Auch am Devisenmarkt gibt es im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar derzeit keine größeren Schwankungen. Gestern fiel unsere Gemeinschaftswährung nur zwischenzeitlich etwas zurück, kann sich heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber schon wieder erholen. Die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA fielen recht robust aus, was weitere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank wahrscheinlich macht.
Insgesamt bleiben die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt also recht stabil und die Heizölpreise werden zum Wochenstart wohl keine größeren Kurssprünge vollziehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein leichtes Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Insgesamt hat sich die Lage am heimischen Heizöl-Markt ebenfalls beruhigt, nachdem noch vor rund einer Woche ein sehr stark gestiegenes Bestellaufkommen zu beobachten war.