Ölpreise bald wieder unter Druck? Heizölpreise starten nur regional mit Abschlägen!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Laufe des Tages Verluste hinnehmen müssen, nachdem es nun mehr Klarheit über die künftige Fördermenge der OPEC+-Gruppe gibt. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande regional mit leichten bis moderaten Abschlägen in die neue Handelswoche starten.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei gut 49 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 46 Dollar. Der Euro fällt auf hohem Niveau im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2120 US-Dollar gehandelt.

Nachdem nun geklärt ist, wie es mit den Fördermengen der OPEC+ Gruppe ab Januar weitergehen soll, nahmen die Börsianer am Freitag vorsichtig Gewinne mit, ohne dass es dabei zu größeren Kursbewegungen gekommen wäre.

Die Tatsache, dass die Produktion ab Januar um 0,5 Millionen Barrel pro Tag leicht angehoben wird, dürfte den Markt in nächster Zeit sicherlich eher belasten, denn auf der Nachfrageseite sieht es derzeit nicht besonders rosig aus. Die Coronazahlen geben weiter allen Grund zur Beunruhigung und lassen erwarten, dass die Beschränkungen künftig eher noch verschärft als gelockert werden. Und bis die Impfstoffe hier eine Entlastung bringen, werden noch Monate vergehen.

Auf der anderen Seite ist absehbar, dass die Angebotsmenge weiter steigen wird. Wie schon Libyen, war und ist auch der Iran von den bisherigen Förderbeschränkungen ausgenommen, wurde doch dessen Produktion durch die Trump-Sanktionen gegen null heruntergefahren. Nun will man in Teheran aber wieder „Gas geben“ und Ressourcen bereitstellen, um die Produktion und den Export bald wieder nach oben fahren zu können. Hier geht es um Mengen von deutlich über einer Million Barrel pro Tag. 

Hintergrund ist die Aussicht, dass der neue US-Präsident Joe Biden wieder in das alte Atom-Abkommen einsteigen will, das sein Vorgänger einseitig gekündigt hatte.

Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Heute Morgen kommen hingegen gute Zahlen aus der EU, wo die Industrieproduktion per Oktober um 3,2 Prozent gestiegen ist und aus China, wo die Exporte per November um 21,1 Prozent zugelegt haben. Beide Werte liegen deutlich über den Erwartungen der Analysten.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist im Vergleich zur Vorwoche um 5 auf nun 246 Einheiten angestiegen.
 
Am Devisenmarkt fällt der Euro im Vergleich zum US-Dollar, trotz der guten Wirtschaftsindikationen, heute Morgen etwas zurück, nachdem bereits am Freitag erste Gewinnmitnahmen zu beobachten waren. Spannend bleiben die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU. Die Zeit drängt, denn sollte in den nächsten drei Wochen keine Lösung gefunden werden, treten die Briten ohne Abkommen aus, was gravierende Folgen hätte.

Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,3 bis 0,5 Cent pro Liter erwarten. In einigen Regionen sind heute Morgen aber auch Preissteigerungen zu beobachten, die mit der Erhebung der CO2-Abgabe zum 1. Januar nächsten Jahres zu begründen sind. Händler, die im alten Jahr keine Lieferungen mehr anbieten können, müssen den Mehrpreis von rund 8 Cent pro Liter bereits jetzt aufschlagen. Generell gibt es nur noch in wenigen Regionen Liefertermine im alten Jahr, die dann meist mit Eilzuschlägen belegt sind. Hier muss abgewägt werden, ob eine Bestellung im neuen Jahr mit dann größerer Menge nicht sinnvoller wäre.