Ölpreise bleiben im Aufwärtstrend – Heizölpreise auf höchstem Stand seit mehr als drei Monaten!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag weiter verteuert und sind mit deutlichen Aufschlägen aus dem Handel gegangen. Auch heute Morgen in Asien zeigen die Kurspfeile wieder nach oben, sodass bei den Heizöl-Notierungen hierzulande ein neues Drei-Monatshoch erreicht werden wird.

Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei knapp 81 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung August kostet zur Stunde 807 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1120 Dollar gehandelt.

Am Ölmarkt zeigen die Richtungspfeile für die Gasöl- und Rohölpreise seit Wochen tendenziell nach oben, was durch die immer knapper werdenden Versorgungslage verursacht ist. Neben den Förderkürzungen der OPEC+ Länder und Saudi-Arabiens, gehen nun auch tatsächlich die Exporte Russlands deutlich zurück, sodass die meisten Analysten und Marktexperten mit einer Unterversorgung in den nächsten Wochen und Monaten rechnen.
Denn gleichzeitig bleibt der Bedarf an Öl und Ölprodukten weiterhin hoch. Vor allem die nach wie vor stark wachsenden Volkswirtschaften in China und Indien sorgen dafür, dass die globale Nachfrage in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch steigen wird.
Begleitet werden diese beiden Megatrends von weiteren kleineren Störfaktoren auf der Angebotsseite. So deutet sich im Streit um die kurdischen Öllieferungen durch die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline nach wie vor keine Einigung zwischen dem Irak und der Türkei an und in den USA geht die Zahl der aktiven US-Bohranlagen seit Wochen und Monaten permanent zurück, was sich allmählich auch auf die tatsächlichen Ausstoßmengen der Schieferölindustrie auswirkt. Auch für die vergangene Woche wurde von Baker Hughes ein weiterer Rückgang um 7 auf nun nur noch 530 Einheiten vermeldet.

Am Devisenmarkt tat sich am Freitag nicht viel und auch heute tritt der Euro im Vergleich zum US-Dollar mehr oder weniger auf der Stelle. Dies dürfte in dieser Woche aber nicht so bleiben, denn es stehen wichtige Zinsentscheidungen an. Am Mittwochabend tritt die US-Notenbank zusammen, am Donnerstag Nachmittag die Europäische Zentralbank (EZB). An beiden Terminen wird mit einer Zinsanhebung von 0,25 Prozent gerechnet. Entscheidender wird aber sein, welcher Ausblick an den Terminen für die weitere Entwicklung gegeben wird.

Die Heizölpreise hierzulande befinden sich weiter im Aufwärtstrend und haben mittlerweile den höchsten Stand seit Mitte April erreicht. Auch heute geht es aller Voraussicht nach weiter nach oben. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Aufschläge in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Die Aussichten sind leider ebenfalls nicht besonders rosig, denn zu der knappen globalen Versorgungslage kommt im Inland die Niedrigwasserproblematik hinzu. Außerdem ist aufgrund der zum 1. Januar steigenden CO2-Abgabe mit einer deutlich anziehenden Nachfrage zu rechnen.