Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch am Freitag mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen und starten heute Morgen bislang wenig verändert in den asiatisch geprägten Handel. In Folge können die Heizöl-Notierungen hierzulande den Abwärtstrend der letzten Tage und Wochen aller Voraussicht nach fortsetzen.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 80,30 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 810 Dollar. Der Euro gibt im Vergleich zum US-Dollar erneut deutlich nach und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,08 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt haben die Bären, also die Händler die auf fallende Rohölpreise setzen, zuletzt wieder die Oberhand gewonnen. Die Erwartung, dass die Ölnachfrage aus China in den nächsten Wochen zunehmen wird, wurde bereits zu Jahresbeginn wohl schon eingepreist. Die Sorge, dass das verfügbare Angebot hier nicht Schritt halten könnte, hat sich zuletzt aber mehr und mehr aufgelöst.
Zum einen sind die Ölbestände in den USA immer weiter angestiegen, zum anderen scheint Russland nach wie vor keine großen Probleme zu haben, sein Öl vorrangig an China und Indien zu verkaufen.
Seit gestern gilt für die EU nun auch ein Einfuhrverbot für russische Raffinerieprodukte über den Seeweg. Hierzu einigten sich die Mitgliedsländer zusammen mit den Staaten der G7 aber auf Preisobergrenzen, was Käufe unterhalb von dieser ermöglichen sollen.
Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) Fatih Birol hat aber trotzdem vor einer Angebotsverknappung gewarnt und sich dabei auf den erwarteten Nachfrageschub aus China bezogen. Seiner Meinung nach wird die OPEC+ daher ihre Förderpolitik überdenken müssen. Dass sich hier der Druck auf das Förderbündnis noch in Grenzen hält liegt zum größten Teil daran, dass das erste Quartal traditionell das mit der schwächsten Nachfrage ist.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist im Vergleich zur Vorwoche deutlich um 10 auf nun nur noch 599 Einheiten zurückgegangen. Dies ist der vierte Rückgang in Folge und es deutet sich hier eine Trendwende an. Sicherlich ein Faktor, der in nächster Zeit ebenfalls preistreibende Impulse geben könnte.
Am Devisenmarkt hat der US-Dollar im Vergleich zum Euro weitere deutliche Gewinne erzielen können, nachdem unter anderem die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt für eine positive Überwachung gesorgt haben. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen ist per Januar um 517.000 angestiegen, erwartet wurde lediglich ein Plus von 185.000. Die Arbeitslosenquote ist von 3,5 auf 3,4 Prozent, auf den niedrigsten Stand seit 1969 zurückgegangen!
Trotz der Währungsverluste starten die Heizölpreise hierzulande voraussichtlich mit weiteren Abschlägen in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Somit setzen die Notierungen ihren Abwärtstrend weiter fort, wobei die Luft nach unten langsam aber sicher dünner wird. Sowohl von Währungsseite, als auch bei den internationalen Ölpreisen ist das größte Potenzial wohl ausgeschöpft. Wer auf der sicheren Seite stehen will, stockt seinen Bestand jetzt auf.