Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages einen heftigen Kurseinbruch erlitten und stehen derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Mai. In Folge sind natürlich auch die Heizölpreise deutlich zurückgefallen und es bietet sich jetzt durchaus eine sehr gute Kaufgelegenheit!
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 68,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde rund 66,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1780 US-Dollar gehandelt.
Neue Corona-Sorgen haben an den internationalen Finanzmärkten dafür gesorgt, dass die Aktienkurse gestern deutlich zurückgefallen sind. Auch am Ölmarkt gab es förmlich ein „Blutbad“ und die Rohölpreise sind in kurzer Zeit um knapp sieben Prozent eingebrochen.
Hier wirkte sich zusätzlich die überraschende Einigung der OPEC+ Gruppe vom Sonntag aus, die ab August 0,4 Millionen Barrel pro Tag mehr auf den Markt bringen will, was von den meisten Marktexperten im Vorfeld eigentlich als zu wenig erachtet wurde, um den Rückgang der globalen Ölbestände zu stoppen.
Doch nach dem Durchbrechen zahlreicher technischer Wiederstände gab es kein Halten mehr und die Futures fielen bis Handelsschluss auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten.
Namhafte Analysten sind sich uneins darüber, wie es mit den Öl-Futures nun weitergehen wird. Während man bei Goldman Sachs davon ausgeht, dass die Notierungen weiter steigen werden, sieht Carsten Menke von Julius Bär erst den Anfang vom Ende der Aufwärtsbewegung.
Heute dürfte der Markt erstmal innehalten und auf neue Impulse warten, die u. a. heute Abend nach Börsenschluss durch die US-Ölbestandsdaten vom American Petroleum Institute (API) kommen werden. Morgen Nachmittag gibt es dann die etwas gewichtigeren und umfangreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE)
Am stabilsten zeigte sich gestern der Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter etwas an Boden verlor und heute morgen wieder unter die 1,18-Dollar-Marke gerutscht ist. Der „Greenback“ ist an Tagen mit größeren Turbulenzen als „sicherer Hafen“ besonders gefragt.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach dem gestrigen Kursrutsch heute mit weiteren Abschlägen in den Tag starten, wobei natürlich größtenteils auch gestern schon auf die gefallenen Rohölpreise reagiert wurde. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht im Schnitt ein Minus von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Somit ergibt sich aktuell gerade für sicherheitsorientierte Ölheizer eine sehr gute Kaufgelegenheit. Wer das Risiko liebt, kann natürlich auf weitere Preisrückgänge setzen. Dabei sollte man den Markt aber engmaschig verfolgen, denn ein erneuter plötzlicher Richtungswechsel ist nicht nur möglich, sondern durchaus wahrscheinlich.