Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Laufe des Tages weiter stabilisiert und sind zweitweise sogar leicht unter Druck geraten. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande wenig verändert bis leicht nachgebend in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 81,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 78,60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zur Kursen um 1,1335 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Rohölpreise zum Jahresstart unerwartet deutlich zugelegt haben und dafür die unplanmäßigen Förderausfälle in Libyen, Kasachstan und Kanada verantwortlich waren, hat sich die Lage in den letzten Tagen hier wieder etwas verbessert.
Die Ölproduktion am größten libyschen Sharara wurde gestern wieder aufgenommen, sodass die gesamte Fördermenge des Landes wieder auf rund eine Million Barrel pro Tag angestiegen ist. Zuletzt konnte nur eine Menge von gut 700.000 Fass täglich geliefert werden, rund 600.000 Barrel weniger als dies noch Anfang Dezember der Fall war.
Zu der wieder verbesserten Angebotssituation gesellen sich neue Sorgen um die Verbreitung der Omikron-Variante in China hinzu. Hier gab es zuletzt wieder deutlich mehr Neuinfektionen und Anfang Februar steht hier ja bekanntlich das Neujahrsfest mit einer erhöhten Reiseaktivität an. Die Frage ist, ob die Zero-Covid-Strategie auch bei der neuen Variante durchgehalten werden kann und wenn nicht, welche Auswirkungen dies auf die Ölnachfrage haben wird.
Ansonsten warten die Marktteilnehmer auf die neuen Monatsberichte der Energy Information Administration (EIA), der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA). Der EIA-Bericht wird heute Abend erwartet, ebenso neue US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API).
Am Devisenmarkt kam gestern etwas Bewegung in den Handel, ohne dass der Euro im Vergleich zum US-Dollar im Tagesvergleich einer größeren Veränderung unterworfen ist. Zunächst fiel unsere Gemeinschaftswährung deutlich bis unter die 1,13-Dollar-Marke zurück, im späten Handel und heute Morgen konnten die Verluste aber wieder wett gemacht werden. Heute Abend erwarten sich die Marktteilnehmer neue Hinweise von US-Notenbankchef Jerome Powell zu den erwarteten Zinserhöhungen.
Insgesamt bleiben die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt also weitgehend stabil, sodass die Heizölpreise aller Voraussicht nach auch heute keine größere Sprünge machen werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht einen leichten Rückgang von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Am Markt geht es derzeit weiterhin recht ruhig zu. Das Interesse der Verbraucher am Heizölkauf ist weiterhin eher gering, sodass die Lieferzeiten wohl weiter zurückgehen werden.