Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern nach anfänglichen Verlusten im Tagesverlauf stabilisieren und im späten US-Handel deutlich erholen können. Auch heute Morgen geht es in Asien bislang aufwärts, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande mit Aufschlägen in den Tag starten werden.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 82,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 81,60 Dollar. Der Euro setzt seine Talfahrt im Vergleich zum US-Dollar weiter fort und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1375 US-Dollar gehandelt.
Gestern sah es lange Zeit danach aus, als würde der Druck auf die Rohölpreise weiter Bestand haben, was sich dann aber leider als Wunschdenken herausstellte. Bereits am späten Nachmittag zogen die Futures an und machen einen Großteil der Tagesverluste wieder wett. Heute Morgen setzt sich der Aufwärtstrend in Asien weiter fort.
Am Markt wird dies zum einen mit technischen Faktoren begründet, zum anderen mit der immer noch fehlenden Freigabe von strategischen Ölreserven in den USA.
Auch neue gute Konjunkturdaten aus China und den Vereinigten Staaten, wo der Empire State Index per November unerwartet deutlich von 19,8 auf 30,9 Punkte nach oben sprang, wirkten sicherlich stützend auf den Ölkomplex.
Es gab aber auch Meldungen die darauf hoffen lassen, dass die Ölpreise in nächster Zeit zumindest nicht weiter deutlich ansteigen werden. Nach Einschätzungen aus OPEC-Kreisen und Russland sollen die globalen Ölbestände nämlich schon bald nicht mehr fallen und es im ersten und zweiten Quartal 2022 sogar zu einer Überversorgung kommen.
Ob dies auch die Internationale Energieagentur (IEA) so sieht, wird sich im heute zeigen, wenn diese am Vormittag ihren Monatsbericht veröffentlichten wird.
Am Abend nach US-Börsenschluss wird dann das American Petroleum Institute (API) die neuen Ölbestandsdaten bekanntgeben.
Am Devisenmarkt fällt der Euro im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück. Neben der Thematik, dass die US-Notenbank die Zinspolitik in nächster Zeit straffen und die Europäische Zentralbank im Gegensatz dazu keine Änderungen vornehmen will, macht unserer Gemeinschaftswährung auch die in letzter Zeit wieder stark steigenden Corona-Neuinfektionen zu schaffen.
Keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute leider erstmals seit mehreren Tagen wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage bleibt zum Wochenstart auf einem eher moderaten Niveau, da viele Ölheizer wohl auf eine ähnlichee Entwicklung wie im Jahr 2018 hoffen, als die Notierungen in etwa auf dem gleichen Niveau wie heute lagen und zum Jahresende deutlich nachgegeben haben. In diesem Jahr sind die Rahmenbedingungen aber völlig anders und es ist leider bestenfalls von stabilen Heizölkursen auszugehen. Achtung, die Lieferzeiten sind weiterhin sehr hoch!