Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages eine Kehrtwende vollzogen und sind mit deutlichen Abschlägen aus den Handel gegangen. In Folge drehten auch die Heizöl-Notierungen ins Minus und hier könnte es heute durchaus noch weitere Abschläge geben.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 86,40 US-Dollar pro Barrel, eine Tonne Gasöl zur Lieferung Februar kostet zur Stunde 986 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut positiv entwickeln und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0910 Dollar gehandelt.
Sah es am Ölmarkt gestern am Morgen noch so aus, als würden die Rohölpreise weiter anziehen, was sie zunächst auch taten, drehte die Stimmung am Nachmittag plötzlich und es kam mit dem Start des US-Handels zu deutlichen Gewinnmitnahmen, wohl ausgelöst durch einen schwachen Start an der Wallstreet.
Zuvor gab es durchaus nochmals bullishe, also preistreibende Meldungen. So kam aus OPEC+ Kreisen die Botschaft, dass eine Veränderung der Förderquoten beim Treffen des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) Anfang nächster Woche wohl nicht geplant ist. Die Erwartung der Marktteilnehmer in Richtung Förderanhebung, die ja durch den erwarteten Nachfrageanstieg aus China und dem Mengenrückgang in Russland durchaus eine Thema hätte sein können, war aber wohl nicht sehr hoch, denn eine stärkere Reaktion auf diese Meldung blieb aus.
Die am Abend nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen dann eindeutig preisdrückend aus. Wie schon in der Vorwoche gab es hier einen deutlichen und unerwarteten Zuwachs bei Rohöl und auch etwas höhere Benzin-Vorräte. Dafür gingen die Bestände bei den Destillaten etwas zurück. Wie üblich warten die Marktteilnehmer aber auf die wesentlich umfang- und einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE), die heute Nachmittag veröffentlicht werden.
Am Devisenmarkt bewegt sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar erstmals seit April letzten Jahres wieder nachhaltig über der 1,09-Dollar-Marke. Gestern gab es gute Konjunkturdaten aus der EU, wo die Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor mit 48,8 bzw. 50,7 Punkten per Januar besser ausgefallen sind, als das im Vorfeld von den Analysten erwartet wurde.
Insgesamt also recht gute Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute, nach der Kehrtwende von gestern, mit weiteren Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Im Großen und Ganzen setzt sich somit der Seitwärtstrend der letzten acht Wochen fort. Weiter nach unten geht es erfreulicherweise mit den Lieferzeiten, was die Folge der in letzter Zeit eher moderaten Nachfrage ist.