Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Laufe des Tages ihren jüngsten Abschwung beendet und bis Handelsschluss ins Plus gedreht. Gestern wurde in den USA bereits wieder gehandelt und es ging mit den Futures erneut deutlich nach oben. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande leider mit kräftigen Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte „Brent“ bei 68,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde gut 66 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2225 US-Dollar gehandelt.
Mit der Aussicht auf eine rasche Einigung im Atomstreit mit dem Iran und in Folge einer baldigen Wiederaufnahme der iranischen Ölexporte gerieten die Rohölpreise ab Mitter der letzten Woche deutlich unter Druck.
Doch schon am Freitag geriet der Rückgang ins Stocken, als sehr gute Konjunkturdaten aus der EU vermeldet wurden. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor fielen mit 62,6 bzw. 55,1 Punkten besser aus als von den Analsten prognostiziert und bestätigten somit die Optimisten bzw. Bullen, die mit einem baldigen Ende der Corona-Pandemie rechnen.
Die am Nachmittag veröffentlichten Vergleichszahlen aus den USA fielen ebenso positiv aus. Lediglich die Verkäufe bestehender Häuser gingen per April von 6,01 auf 5,85 Millionen zurück. Das EU Verbrauchervertrauen verbesserte sich per Mai von minus 8,1 auf minus 5,1 Punkte.
In Folge gingen die Ölpreise mit einem deutlichen Plus aus dem Handel.
Gestern gab es dann die Meldung, dass es bei den Atomverhandlungen nicht den erhofften Durchbruch gab und die Gespräche um einen Monat verlängert werden müssen. Entsprechend zogen die Futures kräftig an, da sich dann natürlich auch die iranischen Öllieferungen nicht so schnell einstellen dürften.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen steigt derweil weiter langsam an. Wie Baker Hughes gestern vermeldet hat, gab es im Vergleich zur Vorwoche einen Anstieg um vier auf nun 356 Einheiten.
Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag trotz der guten Konjunkturdaten aus der EU deutlich zurück. Gestern konnte sich unsere Gemeinschaftswährung aber schon wieder erholen und die 1,22-Dollar-Marke zurückerobern.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach dem langen Pfingstwochenende heute leider mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Wie an dieser Stelle schon des Öfteren erläutert, ist derzeit nicht mit einer Trendwende zu rechnen, sondern eher mit weiter anziehenden Notierungen. Daher sollten Rücksetzer, wie der zum Ende der vergangenen Woche, zu Bevorratungskäufen genutzt werden. In der zweiten Jahreshälfte ist mit einer erhöhten Inlandsnachfrage zu rechnen, die sich zusätzlich negativ auf die Preisentwicklung auswirken dürfte.